Flächenrecycling
Unter Flächenrecycling versteht man die "nutzungsbezogene Wiedereingliederung solcher Grundstücke in den Wirtschafts- und Naturkreislauf, welche ihre bisherige Funktion und Nutzung verloren haben – wie stillgelegte Industrie- oder Gewerbebetriebe, Militärliegenschaften, Verkehrsflächen u. ä. – mittels planerischer, umwelttechnischer und wirtschaftspolitischer Maßnahmen" (ITVA 1998 – Ingenieurtechnischer Verband Altlasten e. V.). Dabei beginnt Flächenrecycling mit der Baureifmachung und endet mit der erfolgreichen Vermarktung der Fläche. Viele Flächenrecycling-Grundstücke befinden sich in innerstädtischen, gut angebundenen Bereichen.
Es handelt sich somit um eine Wiedereingliederung stillgelegter Liegenschaften in den Wirtschaftskreislauf mit Neu- und Umnutzung der zugehörigen Flächen. Vorhandene Altlasten im Untergrund werden dabei saniert sowie eventuell anzutreffende Schadstoffbelastungen in der Bausubstanz getrennt entsorgt.
![Neue angelegte Parkanlage mit Blumenwiesen, Bäume und Schotterwegen. Neue angelegte Parkanlage mit Blumenwiesen, Bäume und Schotterwegen.](pic/2258494_kl.jpg)
Das Flächenrecycling stellt eine wichtige Alternative zum "Bauen auf der grünen Wiese" dar und steht im Einklang mit der ökologischen Zielsetzung der bayerischen Staatsregierung, den Zuwachs an Siedlungs- und Verkehrsflächen zu reduzieren. Beim Flächenrecycling sollen die Vorteile einer Brache – wie zentrale Lage, bereits vorhandene Infrastruktur, gute Verkehrsanbindung und das Einsparen ökologischer Ausgleichsmaßnahmen – gewinnbringend genutzt werden.
Für eine reibungslose Flächenentwicklung ist eine integrale Betrachtung der beteiligten Fachbereiche Umwelt, Städtebau und Wirtschaft Voraussetzung. Wichtige Gründe, die für die Revitalisierung von Brachflächen sprechen, sind:
- umweltbewusster Umgang mit schadstoffbelasteten Grundstücken,
- Imageverbesserung im städtebaulichen Bereich,
- Ressourcenschonung durch Flächensparen,
- nachhaltige Siedlungsentwicklung mit idealen Entwicklungsmöglichkeiten,
- Sicherung und Unterstützung der innerörtlichen Auslastung vorhandener Infrastruktur,
- effektiver, sparsamer und wirtschaftlicher Mitteleinsatz und
- Reduzierung der Kosten für den Unterhalt der Brachfläche sowie Nutzung von vorhandenem Flächenkapital.
Die Wiedernutzung von Brachflächen bietet den Kommunen die Chance, ihre Attraktivität und Lebensqualität langfristig zu verbessern.