Arbeitshilfen für Altstandorte - Projekt zur Glas- und Porzellanherstellung
Die Herstellung von Glas und Porzellan blickt in Bayern auf eine mehrere Jahrhunderte alte Tradition zurück. Besonders im Norden und Osten Bayerns hatten sich in der Vergangenheit zahlreiche Produktionsbetriebe für Glas und Bleikristallglas sowie für Haushalts- und Zierporzellan angesiedelt. Aufgrund zurückgegangener Nachfrage der dort hergestellten Produkte mussten in den letzten Jahren viele Produktionsstandorte aufgegeben werden. Sowohl die verbliebene Gebäudesubstanz als auch der Untergrund der Standorte sind häufig mit branchentypischen Schadstoffen kontaminiert. Eine Bearbeitung dieser Altlasten ist erforderlich, u. a. im Zuge von Maßnahmen des Flächenrecyclings.
Im Rahmen einer Projektarbeit wurden 2009/2010 zwei Arbeitshilfen zur Erkundung und Beurteilung von Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen aus der Glas- und Porzellanproduktion im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt erstellt (siehe rechte Spalte: "Arbeitshilfe zur Altlastenbearbeitung und zum Flächenrecycling jeweils für "Gebrauchs- und Zierporzellan und "Glas und Bleikristallglas). Dabei wurden Ergebnisse und Erfahrungen bereits durchgeführter Altlastenuntersuchungen und erfolgreich abgeschlossener Altlastensanierungen ausgewertet. Die Arbeitshilfen geben einen Überblick über die Herstellungsprozesse und die damit in Verbindung stehenden Schadstoffe. Als Grundlage für die Erkundung und Bewertung von stillgelegten Standorten werden die Auswirkungen auf den Boden, das Grundwasser und die Bausubstanz beschrieben. Hinweise zur Altlastensanierung und zum Gebäuderückbau runden die detaillierten Erläuterungen ab. Als Kurzinformationen stehen die beiden Informationsblätter "Zier- und Gebrauchsporzellan" und "Glas- und Bleikristallglas" zur Verfügung (siehe ebenfalls Spalte rechts).
Weitere detaillierte Merkblätter zur Altlastenbehandlung anderer Branchen (u. a. Gaswerke, Tankstellen, Galvaniken, Metallver- und bearbeitung, Schießplätze und Autoverwertung) werden vom Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie publiziert. Die Merkblätter enthalten vor allem ausführliche Informationen zu den Produktionsprozessen und den dabei eingesetzten, altlastenrelevanten Schadstoffen.