Innovative Wasserkraftkonzepte

Innovative Wasserkrafttechnologien und Anlagenkonzepte zeichnen sich durch eine bessere ökologische Verträglichkeit aus, indem diese Anlagen alle folgenden Aspekte berücksichtigen:

  • Ein Durchgängigkeits-Konzept für alle aquatischen Lebewesen ermöglicht den Aufstieg im Gewässer um die Anlage herum, insbesondere für alle vorkommenden Fischarten.
  • Verbesserter Fischschutz und Fischabstieg ermöglicht den weitgehend schadlosen Abstieg an der Wasserkraftanlage vorbei ins Unterwasser, zum Beispiel durch:
    • eine direkte Turbinenpassage bei langsam drehenden Turbinen mit geringen Spaltmaßen,
    • Mechanische Fischschutz- und Fischleiteinrichtungen (schräg angeströmte Rechen mit engen Stababständen) bei Turbinen mit hohem Schadenspotential in Kombination mit ausreichend dimensionierten und dotierten Abstiegsöffnungen bzw. ausreichende Lockströmungen in Turbinennähe,
    • Anpassung der Betriebsweise an die Wanderzeiten der Fische,
  • Schaffung alternativer Lebensräume.
  • Durch geringe Stauhöhen und/oder variable Stauziele wird der Fließcharakter des Flusses weitgehend erhalten.
  • Hydromorphologische Durchgängigkeit durch technische oder betriebliche Maßnahmen, um die Weitergabe von ankommendem Geschiebe und Schwebstoffen zu verbessern.
  • Ein Mindestwasserabfluss im ursprünglichen Gewässerbett wird bei Ausleitungskraftwerken gewährleistet.

Pilotanlagen der Landeskraftwerke

Die breite Anwendung innovativer, naturverträglicher Wasserkrafttechnik soll durch Pilotprojekte der Bayerischen Landeskraftwerke gefördert werden. Dazu werden Pilotanlagen als Neubauten an bestehenden Querbauwerken errichtet.

Einheben des Kraftwerkteils mit einem Kran Standort Au an der Iller (VLH-Turbinen); Einhub der Turbinenhamen am Kraftwerk Au an der Iller (VLH-Turbinen) während der Untersuchungen zum fischökologischen Monitoring

Schachtkraftwerk

Das Bayerische Landesamt für Umwelt hat die Untersuchungen am Prototyp eines Schachtkraftwerkes an der Versuchsanstalt Obernach der TU München zwischen 2014 und 2016 in Bezug auf die auftretenden Fischschäden unterstützt.

Druckkammerfischschleuse

An der Talsperre Höllenstein wurde im Oktober 2013 erstmals eine Druckkammerfischschleuse mit integrierter energetischer Nutzung als Fischaufstieg in Betrieb genommen und ihrer biologischen Wirksamkeit untersucht. Das System ist insbesondere für den Einsatz an Kraftwerken mit hohen Fallhöhen oder bei eingeschränkten Platzverhältnissen geeignet.

Teilen