Erläuterungen zur Quellschüttungsmessung

Ziel der Quellschüttungsmessung

Durch die Messung der Quellenschüttungen können die Grundwasserverhältnisse und damit die Auswirkungen auf Klimaveränderungen in nur geringdurchlässigen Grundwasserleitern sinnvoll beobachtet werden. In Bayern sind in rd. 40% der Landesfläche entsprechend geringdurchlässige Grundwasserleiter vorhanden. In Festgesteinsgebieten wie zum Beispiel im Kristallin des Bayerischen Waldes, des Oberpfälzer Waldes, des Fichtelgebirges und des Frankenwaldes, aber auch in der Moränenlandschaft im Alpenvorland und im Bereich der alpinen Gesteine sind Aussagen über die Grundwasserverhältnisse mittels Grundwassermessstellen extrem ungenau für räumliche Aussagen. Gerade in diesen Bereichen finden sich allerdings vermehrt Quellen, die Aussagen über die hydrogeologische Situation in ihrem Einzugsgebiet zulassen.

Aus diesem Grund soll das bestehende Landesmessnetz Grundwasser (quantitativ und qualitativ) mit ca. 120 Quellen in ganz Bayern hydrologische Informationen in diesen Bereichen liefern.

Grundlagen der Quellschüttungsmessung

Im Gegensatz zu einer Grundwassermessstelle, die punktuelle Aussagen über ein Grundwasservorkommen zulässt, bietet die Quelle zusätzlich integrierende Informationen zum Wasser- und Stoffhaushalt ihres Einzugsgebietes. So ist zum Beispiel bei der Entnahme einer Beschaffenheitsprobe an einer Grundwassermessstelle nicht sichergestellt, dass beim Abpumpen der erschlossenen Grundwasserleiter überhaupt erfasst wird. Demgegenüber entstammt bei einer Quelle das ausströmende Grundwasser zu 100% aus dem Einzugsgebiet.

Grundsätzlich stellt eine Quellschüttung den unterirdischen Anteil des Abflusses im allgemeinen Wasserkreislauf dar.

Die Quellschüttung ist vom Niederschlag, von der Verdunstung und den hydrogeologischen Gegebenheiten des Grundwasserleiters abhängig. Aufgrund dieser Abhängigkeit der Grundwasserbilanz vom unterirdischen Einzugsgebiet kann die Untersuchung der Quellschüttung Hinweise auf Veränderungen im Grundwasserdargebot, in der Grundwasserneubildung und auf die Verschiebung von unterirdischen Wasserscheiden geben. Diese Informationen wiederum bieten eine wichtige Grundlage für die langfristige Sicherstellung einer Wasserversorgung.

Die Ermittlung der Quellschüttung ist u.a. vor allem zur Bestimmung der Grundwasserneubildung in einem Einzugsgebiet von Bedeutung. Ferner werden damit Erkenntnisse zu den hydrogeologischen Verhältnissen im Einzugsgebiet gewonnen. Außerdem kann eine Beurteilung der Schwankung der Quellenergiebigkeit stattfinden.

Als Messmethoden zur Erfassung der Quellschüttung kommen die Volumen-Füllzeitmessung, die Wasserstandsmessung, die Messung über die Geschwindigkeitsverteilung, die Durchflussbestimmung in Rohren und die Verdünnungsmessung zum Einsatz.

Messprogramm

In Abhängigkeit von der Messausstattung, der Zugänglichkeit, den geologischen Verhältnissen und der Art und Qualität des Ausbaus der Quelle werden von den Wasserwirtschaftsämtern die Quellschüttungsmessungen vorgenommen. Ermittelt werden die Quellschüttung und an einigen Quellen zusätzlich die Quelltemperatur.

Generell ist im Grundnetz Quellen eine kontinuierliche Registrierung mit Datensammlern vorgesehen. In Einzelfällen kann auch eine monatliche bis zweiwöchentliche Messung erfolgen. Quellen mit stark schwankender Schüttung sollen - soweit messtechnisch möglich -kontinuierlich beobachtet werden.

Ergebnisse

Die Messdaten werden regelmäßig ausgewertet und in den Monatsberichten , Jahresberichten des LfU, im Deutschen Gewässerkundlichen Jahrbuch für das Donau- und Maingebiet veröffentlicht. Daneben erfolgen spezielle Auswertungen für ereignisbezogene Berichte bei extremen Hochwasser- oder Niedrigwasserereignissen.

Weiterführende Informationen

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