Pilotvorhaben Membranbelebungsanlage Monheim
Im Rahmen des Pilotprojekts Membranbelebungsanlage Monheim wurde mit Zuwendungen des Freistaates Bayern eine neue, innovative Kläranlage mit dem sogenannten Membranbelebungsverfahren (Membranbelebungsanlage) errichtet.
Ziel des Vorhabens war es, die Eignung der neuen Technologie für den Einsatz in wasserwirtschaftlich sensiblen Gebieten (zum Beispiel Karstgebieten) zu untersuchen und für die Praxis weiter zu entwickeln.
Zu diesem Zweck wurde von 2000 bis 2004 sowie 2006 bis 2008 ein begleitendes, wissenschaftliches Untersuchungsprogramm durchgeführt. Die Kläranlage ging 2003 in Betrieb und war zu diesem Zeitpunkt die größte Membranbelebungsanlage in Deutschland und eine der ersten Anlagen dieser Art in Europa überhaupt.
Gegenüber konventionellen Kläranlagen ergeben sich vor allem folgende Vorteile
- Rückhalt von Krankheitserregenden Keimen durch die Membranbelebungsanlage. Der Ablauf Kläranlage unterschreitet die Anforderungen der EG-Badegewässerrichtlinie deutlich und hat somit Badegewässerqualität.
- Aufgrund der weitgehenden Elimination von Krankheitserregern ergeben sich Einsatzmöglichkeiten bei der Sicherung von Badegewässern, Trinkwasserversorgungen und, wenn auch in Bayern von untergeordneter Bedeutung, zur Bewässerung.
- Durch den nahezu vollständigen Rückhalt von Mikroorganismen kann die potenzielle Gefährdung durch Übertragung von Antibiotikaresistenzen auf außerhalb der Kläranlage vorkommenden Mikroorganismen reduziert werden.
- Der Ablauf der Membranbelebungsanlage ist nahezu feststofffrei. Dies gilt als technische Voraussetzung um zum Beispiel endokrine Substanzen eliminieren zu können.
- Die bisherige Regellösung für die Abwasserentsorgung in Karstgebieten sieht eine Ableitung in ein aufnahmefähiges Fließgewässer vor. Bei wasserwirtschaftlich geeigneten Randbedingungen kann die Abwasserbehandlung durch eine Membranbelebungsanlage eine wirtschaftlichere Alternative sein.
Projektbeteiligte
- Stadt Monheim (Bau und Betrieb der Membranbelebungsanlage)
- Ing. Büro ATM (wissenschaftliche Begleitung)
- Ing. Büro Dr. Resch (Planung)
- Bayerisches Landesamt für Umwelt (Koordination)
- Wasserwirtschaftsamt Donauwörth (Förderung).
Veröffentlichungen
Im Rahmen des Pilotprojektes Gailachtal wurden von den Projektbeteiligten verschiedene Veröffentlichungen erstellt:
- Pilotprojekt Abwasserentsorgung mit Membrantechnik im Gailachtal
Schleypen Peter, Moos Stefanie
Aachener Tagung Siedlungswasserwirtschaft und Verfahrenstechnik, Aachen 2001, Beitrag A4 - Betriebsergebnisse der Kläranlage Monheim und Auswirkungen der Reinigungsleistungen auf das Gewässer
Wedi Detlef, Kexel Stephanie, Resch Helmut
5. Aachener Tagung Siedlungswasserwirtschaft und Verfahrenstechnik, Aachen 2003, Beitrag A6 - Entkeimung von Kläranlagenabläufen mit dem Membranbelebungsverfahren - Pilotprojekt Monheim
Resch, H. Wedi, D.
Stuttgarter Berichte zur Siedlungswasserwirtschaft, Band 174 (2003) S. 79-90 - Erste Betriebserfahrungen mit der Membranbelebungsanlage Monheim
Wedi Detlef, Bleisteiner Stefan, Wild Wolfgang
WLB "Wasser Luft Boden" 7-8/2004 - Membranbelebung auf der Kläranlage Monheim – Leistung, Aufwand, Perspektiven
Schleypen Peter, Hruschka Herbert
Berichte aus Wassergüte- und Abfallwirtschaft, Technische Universität München, München 2004, Nr. 180 - Planung und Bau einer Membranbelebungsanlage
Resch, H.
gwf Wasser-Abwasser 145 (2004) Heft 9, S. 622-626 - Betriebsergebnisse der MBR Monheim – Abwasserreinigung und Erhalt der Permeabilitäten mittels chlorfreier chemischer Reinigung
Wedi Detlef, Wild Wolfgang, Resch Helmut
6. Aachener Tagung Siedlungswasserwirtschaft und Verfahrenstechnik, Aachen 2005, Beitrag A9 - Bau- und Betriebserfahrungen der Membranbelebungsanlage Monheim
Resch, H.
20. Karlsruher Flockungstage 2006, Verlag Siedlungswasserwirtschaft Karlsruhe Schriftenreihe SWW, Band 123 (2006), S. 135-151 - Erfahrungen aus dem Bau und Betrieb der Membranbelebungsanlage Monheim
Resch, H.
VSA/Swissmem-Tagung, Emmenbrücke/Schweiz, Mai 2006 - Membranbelebungsanlage Monheim
Erfahrungen über Betrieb, Leistungsfähigkeit und Auswirkungen auf das Gewässer
Stefan Bleisteiner, Stephanie Kexel, Detlef Wedi
GWF Wasser Abwasser 147 (2006) Nr,. 7-8
Der Schlussbericht kann auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden.