Grundwassererkundungen

Grundwassererkundung in Bayern

Der Trinkwasserbedarf in Bayern wird zu über 90% aus Grundwasser gedeckt, das durch Trinkwasserschutzgebiete vor anthropogenen Einflüssen gut geschützt ist und oftmals ohne aufwändige Aufbereitung an die Verbraucher abgegeben werden kann.

Um diesen hohen Qualitätsstandard auch für die Zukunft zu gewährleisten, wurden im Freistaat Bayern bereits seit Anfang der 70er Jahre noch nicht genutzte, überörtlich bedeutende Grundwasservorkommen erforscht und gesichert. Die "Grundwassererkundung in Bayern" hat damit dem Ziel gedient, vorhandene Grundwasservorkommen im Rahmen der Daseinsvorsorge für die Trinkwasserversorgung der Bürger zu bewahren.

Erkundungsumfang

Im Rahmen des 1974 erarbeiteten "Programms Grundwassererkundung in Bayern" und des daran ab 1986 anschließenden "Mittelfristigen Arbeitsprogramms" wurden bis Ende 2004 127 Erkundungen durchgeführt.

Abwicklung

Die Maßnahmen wurden unter der Leitung des damaligen Landesamtes für Wasserwirtschaft in Zusammenarbeit mit dem jeweils örtlich zuständigen Wasserwirtschaftsamt durchgeführt. Zunächst wurden betroffene Behörden zur Lage der Bohrungen befragt und die Möglichkeit der Ausweisung eines Trinkwasserschutzgebietes geprüft. Es folgten die Ausschreibung und Vergabe der Leistungen, die Abnahme und die Abrechnung, anschließend die Auswertung und Bewertung der Untersuchungsergebnisse, der Vorschlag zur Lage und Ausbau von Entnahmebrunnen, z.T. auch die Ermittlung des Einzugsgebietes und der zugehörigen Grundwasserneubildung sowie die Festlegung der zulässigen Entnahmen. Für das nutzbare Grundwasservorkommen wurde ein Trinkwasserschutzgebiet vorgeschlagen und dessen Festsetzung in die Wege geleitet.

Ergebnisse

Die 127 Erkundungen haben in der Summe 209 Mio. m3/a nutzbares Trinkwasserdargebot bei 99 Maßnahmen nachgewiesen. In 28 Fällen wurden die Maßnahmen als nicht fündig bewertet. Zusätzlich wurden in 12 großräumigen Untersuchungsgebieten Grundwasserbilanzen mit hydrogeologischen Gutachten und numerischen Grundwassermodellen erarbeitet.

Von den 209 Mio. m3/a werden mittlerweile über 30 Mio. m3/a von Wasserversorgungsunternehmen genutzt. Rund 13 Mio. m3/a sind aus heutiger Sicht der Schützbarkeit und vorhandener Grundwasserquantität sowie vereinzelt auch -qualität für eine künftige Trinkwassergewinnung nicht mehr geeignet. Damit steht ein Grundwasserdargebot von nunmehr rd. 166 Mio. m3/a in 78 Gebieten für eine künftige Nutzung zur Verfügung.

Ausblick

Die Erkundung der bayernweit bedeutsamen Grundwasservorkommen sowie Untersuchungen zu Möglichkeiten der Trinkwassergewinnung aus den Hauptdolomitschichten der Kalkalpinen Randzone zur Entlastung von gefährdeten, oberflächennahen Wasserversorgungen ist abgeschlossen. Weitere Erkundungen können bei Bedarf, zum Beispiel in grundwasserwirtschaftlichen Problemgebieten, durchgeführt werden.

Der Freistaat Bayern hat mit den Grundwassererkundungsmaßnahmen einen Beitrag geleistet, um auch künftig die Gewinnung von einwandfreiem Trinkwasser aus dem Grundwasser zu gewährleisten.

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