Beispiele von Maßnahmen zur Verbesserung der Durchgängigkeit an Querbauwerken
Die freie Durchgängigkeit der Fließgewässer ist maßgebend für den Bestand unserer Fischarten und anderer aquatischer Lebewesen. Sind beispielsweise für Fische überlebenswichtige Lebensräume durch unüberwindbare Barrieren, wie zum Beispiel durch ein Wehr nicht erreichbar, beeinträchtigt dies die Fischfauna erheblich. In Bayern werden daher verstärkt Maßnahmen zur Wiederherstellung beziehungsweise Verbesserung der Durchgängigkeit umgesetzt.
Bei der Herstellung der stromaufgerichteten Fischpassage stehen grundsätzlich folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
Rückbau des Wanderhindernisses
Der Rückbau eines Querbauwerkes ist aus hydromorphologischer Sicht die erste Wahl, sofern keine konkurrierende Nutzung vorhanden ist (Energiegewinnung, Hochwasserschutz, Trinkwasserversorgung) und auch keine nachteilige Wirkung (Sohleintiefung) entsteht. Die stromabwärts gerichtete Durchgängigkeit wird damit ebenfalls ermöglicht.
Umbau der Wanderbarriere
Ist ein Rückbau nicht möglich, weil beispielsweise die sohlstützende Wirkung eines Wehres oder Absturzes erhalten werden soll, kann das Bauwerk in ein naturnahes Sohlenbauwerk (Sohlrampe oder Sohlgleite) umgebaut werden. Auch hier wird gleichzeitig die stromabwärts gerichtete Durchgängigkeit hergestellt:
- Umbau des Mollwehrs
- Gewässerentwicklungskonzept (GEK) Mittlere Isar
- Umbau von Abstürzen an der Mangfall
Bau einer Fischaufstiegsanlage
Der Fischaufstieg kann auch durch eine technische oder naturnahe Fischaufstiegsanlage ermöglicht werden. Der Fischabstieg durch solche Anlagen ist zwar grundsätzlich möglich, aufgrund der schweren Auffindbarkeit des Einstiegs aber meist vernachlässigbar:
- Schlitzpassanlage mit Beckenpass Wasserkraftanlage Kraus/Paar
- Umgehungsbach ERBA
- Fischpass am Hirschzeller Wehr in Kaufbeuren