Trinkwasser für Niederbayern
Die Regierung von Niederbayern stellt mit der AKTION GRUNDWASSERSCHUTZ Informationen zu laufenden und geplanten Projekten zur Verfügung.
Insbesondere Vorhaben, die der Grundwasserbelastung durch Nitrat und Pflanzenschutzmittel (PSM) entgegenwirken, sollen bekannt gemacht und erläutert werden.
Aktuelle Projekte und Vorhaben
- seit Oktober 2017 finden regelmäßig Niederbayerische Wasserforen statt.
- Das Nachfolgeprojekt zu "Landwirtschaft und Grundwasserschutz in den Gebieten Hohenthann, Pfeffenhausen und Rottenburg a.d.Laaber" wird vor allem hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und der bewährte Runde Tisch wird weiter geführt.
- Überarbeitung der "Wasserschule Niederbayern" für den Grundschulbereich.
Überblick
Teilnahme an der Umweltmesse in Landshut 2024
Die AKTION GRUNDWASSERSCHUTZ nahm an der diesjährigen Umweltmesse in Landshut teil und war vom 08.03. bis 11.03.2024 zusammen mit dem Wasser-Info-Team e. V. in Form eines Informationsstandes auf der Messe vertreten. Die Besucher und Besucherinnen konnten sich an dem Stand rund um das Thema Grundwasserschutz informieren, dessen Wert, die Bedeutung für unser Trinkwasser und was jeder Einzelne dazu beitragen kann. Dabei wurde besonders die Grundwassersituation in Niederbayern thematisiert. Zusätzlich wurde auch das Projekt "Wasserschutzweizen" präsentiert. Hierbei handelt es sich um eine regionale Kooperation zwischen Landwirten, Mühlen und Bäckereien, bei der beim Weizenanbau auf die letzte Stickstoffdüngung verzichtet wird, wodurch der Nitrateintrag ins Grundwasser verringert wird. Das fertige Produkt, das Wasserschutzbrot, kann in vielen Bäckereien in Niederbayern, Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken erworben werden. Interessierte Besucher der Messe konnten zudem am Freitag in einem Vortrag von Dr. Zuber viel Wissenswertes rund um die aktuellen Herausforderungen und Anstrengungen der bayerischen Wasserwirtschaft im Allgemeinen und die AKTION GRUNDWASSERSCHUTZ im Speziellen erfahren.
4. Wasserforum Niederbayern: Grundwasserschutz ist Teamwork
"Die Ressource Wasser ist begrenzt! Deswegen ist es unerlässlich, dass wir ein stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, unser Wasser und Grundwasser zu schützen. Wir müssen ein tragfähiges und vor allem zukunftsfähiges Fundament für die Nutzung des Grundwassers schaffen. Das sind wir der nachfolgenden Generation schuldig."
Mit diesen Worten eröffnete Regierungspräsident Rainer Haselbeck das 4. Wasserforum in Niederbayern.
Bettina Zielbauer vom DVGW stellte in Ihrem Vortrag "Sicheres Trinkwasser, rund um die Uhr, das ganze Jahr und überall: Was benötigen wir dafür?" die Notwendigkeit und den dringend gebotenen Handlungsbedarf anhand aktueller Studien und Umfragen dar. Dr. Martin Müller von der ALB berichtete über die "Möglichkeiten einer ressourcenschonenden Bewässerung in der bayerischen Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels". Dr. Benjamin Kopp vom LfU beleuchtete das Thema "Niederbayerns Grundwasser im Klimawandel – Aktuelle Situation und Ausblick für die Wasserversorgung bevor Ludwig Sigl vom Wasserzweckverband Mailersdorf die "Sorgen und Nöte eines Wasserversorgungsunternehmens" darstellte.
Vorträge
- Möglichkeiten einer ressourcenschonenden Bewässerung in der bayerischen Landwirtschaft in Zeiten des Klimawandels - PDF
- Sicheres Trinkwasser, rund um die Uhr, das ganze Jahr und überall: Was benötigen wir dafür? - PDF
- Grundwasser, der Schatz aus der Tiefe genug für Alle? - PDF
- Wasser sparen mit Gurken - PDF
- Niederbayerns Grundwasser im Klimawandel - Aktuelle Situation und Ausblick für die Wasserversorgung - PDF
Pressetermin zum Wasserschutzbrot am 06.11.2023
Für die Initiative Wasserschutzbrot konnten in Niederbayern acht neue Wasserschutzbäckereien gewonnen werden. Diese wurden am Montag den 06.11.2023 von Regierungspräsident Rainer Haselbeck an der Regierung von Niederbayern herzlich willkommen geheißen und für ihr Engagement mit einer Urkunde ausgezeichnet.
Vor vier Jahren startete die Initiative gerademal mit einem Landwirt, einem Müller und fünf Bäckern. Seitdem wächst diese deutlich und kann aktuell 12 Landwirte, 4 Mühlen und 16 Bäckereien in sieben von neun Landkreisen Niederbayerns verzeichnen. Auch die Anbaufläche hat sich verzwanzigfacht und ist von anfangs 5 Hektar auf nun über 100 Hektar angewachsen. Erhältlich sind die regional und wasserschonend hergestellten Backwaren in über 50 Verkaufsstellen.
Durch bewusste Kaufentscheidungen trägt der Kunde einer Wasserschutz-Bäckerei direkt zum Grund- und Trinkwasserschutz bei und erhält gleichzeitig ein regionales Produkt, dessen Herkunft transparent vom Acker bis zur Ladentheke dargestellt werden kann.
Dreh einfach auf – Unser Trinkwasser aus der Leitung
Aktuell werden bei Radio Trausnitz und AWN im täglichen Turnus Radiospots ausgestrahlt, die auf unser wichtigstes Lebensmittel aufmerksam machen: unser Trinkwasser.
- Dreh einfach auf – Unser Trinkwasser aus der Leitung - PDF
- Grundwasserschutz Durst - MP3
- Grundwasserschutz Genuss - MP3
- Grundwasserschutz Klima - MP3
- Grundwasserschutz Qualität - MP3
Weltwassertag in Bogen am 22. März 2023
Zum alljährlichen Weltwassertag wurde im Wasserschutzgebiet Ochsenzipfel bei Bogen ein Vortragsnachmittag zum Thema Grundwasserschutz veranstaltet.
Vortrag zum Thema Grundwasserschutz am Maristen-Gymnasium Furth am 25.02.2023
Am 25.02.2023 hielten Reimund Neumaier und Florian Strixner einen Vortrag zum Thema Grundwasserschutz am Maristen-Gymnasium in Furth.
- Maristen-Gymnasium - PDF
Pressevorstellung Wasserschutzbrot Niederbayern am 07. November 2022
Im "Großen Sitzungssaal" der Regierung von Niederbayern wurden Backwaren, gefertigt aus dem im Jahr 2022 produzierten Wasserschutzmehl, von den an der Initiative beteiligten Bäckern vorgestellt.
Der Regierungspräsident Rainer Haselbeck sprach ein Grußwort. Erfahrungsberichte von Beteiligten und die Vorstellung der "neuen Partner" zeigten, dass die Initiative auf einem guten Weg ist. Das Wasserschutzbrot Niederbayern ist ein absolut regionales Projekt und förderte damit die regionale Wertschöpfungskette.
Interview mit Grundwasserschützer Reimund Neumaier
Die Durchwachsene Silphie als mögliche alternative Energiepflanze
Auf der Suche nach einer mögliche Alternative zum Energiemaisanbau wurde im Jahr 2019 im Wassereinzugsgebiet Mannersdorf bei Zeilarn ein Anbauversuch gestartet. Zwei Landwirte bauen auf sieben Hektar die Durchwachsene Silphie zur Weiterverwertung in der Biogasanlage an. Im Rahmen der AKTION GRUNDWASSERSCHUTZ werden sie gefördert und begleitet von der Regierung von Niederbayern, dem Zweckverband Wasserversorgung Rottal und dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Pfarrkirchen.
Die mehrjährige Staudenpflanze, auch Becherpflanze genannt, bietet viele Vorteile gegenüber dem Energiemaisanbau:
- Lange Lebensdauer (15 bis 30 Jahre)
- Langandauernde Bodendeckung (Erosionsschutz, Humusaufbau, Wasserhaltevermögen)
- Ab dem 2. Jahr keine Bodenbearbeitung und Pflanzenschutzmaßnahmen (Herbizide) mehr erforderlich
- Lebensraum für viele Insekten und andere Tierarten
- Lange Blühzeit (Juli bis September)
- Trockentoleranz durch tiefe Bodendurchwurzelung (bis 2 m)
- Besseres Wasserhaltevermögen und höhere Wasseraufnahme des Bodens
- 30 % weniger N-Bedarf im Vergleich zu Mais
- Hohes N-Aneignungsvermögen reduziert ganzjährig den N-Gehalt im Boden
- Gut geeignet für Wasserschutzgebiete.
Mit dem Anbau der Durchwachsenen Silphie kann eine dauerhaft reduzierte Düngung der im Einzugsgebiet des Brunnens Mannersdorf liegenden Äcker erreicht werden.
Dafür haben Wasserversorger und Landwirte Kooperationsverträge abgeschlossen.
Die Vorteile für den Wasserversorger liegen auf der Hand. Durch den Anbau der Durchwachsenen Silphie wird bereits im Vorfeld einer möglichen Grundwasserverunreinigung durch übermäßige Düngung und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vorgebeugt.
Aber auch für die Landwirte bringt der Anbau durchaus einen Gewinn. Die etwas geringere Energieausbeute wird durch verschiedene Punkte nahezu ausgeglichen. Die durchwachsene Silphie wird einmal angebaut und eventuell nachgesät. Um den Ernteverlust im ersten Jahr gering zu halten, kann zusätzlich in jeder zweiten Reihe Mais mit angebaut werden. Bereits im darauffolgenden Jahr erreicht die durchwachsene Silphie dann eine Höhe von 1,8 bis 3,0 Meter.
- Der Ertrag liegt in etwa auf dem Niveau von Silomais.
- Der Boden muss nicht mehr bearbeitet werden.
- Eine erneute Ansaat ist nicht nötig, da die Durchwachsene Silphie immer wieder nachwächst.
- Die Ernte kann zusammen mit dem Silomais Ende September erfolgen.
- Pflanzenschutzmittel sind nach dem ersten Jahr nicht mehr erforderlich.
- Mehrmalige arbeitsintensive und kostenverursachende Maßnahmen, über das Jahr gesehen, werden eingespart.
Durch das Projekt und die Auswertung sowie Verbreitung der Ergebnisse erhofft man sich weitere Landwirte von dieser Energiepflanze zu überzeugen.
Detaillierte Informationen zur Durchwachsenen Silphie
- Demonstrationsprojekt Becherpflanze Oberfranken
- Donau-Silphie
- Durchwachsene Silphie und Wasser-Info-Team Bayern e.V.
Für Auskünfte zum Anbauversuch in Niederbayern wenden Sie sich bitte an:
Regierung von Niederbayern
Sachgebiet 52 – Wasserwirtschaft
Regierungsplatz 540
84028 Landshut
Telefon: 0871/808-1854
Forschungsprojekt zu Landwirtschaft und Grundwasserschutz
Um Lösungen zum Problem der hohen Nitratwerte im Grundwasser zu finden, wurde als eines der wichtigsten Projekte in Niederbayern das Forschungsprojekt "Landwirtschaft und Grundwasserschutz in den Gebieten Hohenthann, Pfeffenhausen und Rottenburg a.d. Laaber" ins Leben gerufen.