Stickstoffüberschuss
Aktueller Trend
Im aktuellen Bewertungszeitraum (2012 bis 2021) zeigt sich kein eindeutiger Trend: Der Stickstoffüberschuss auf landwirtschaftlichen Flächen in Bayern schwankt von Jahr zu Jahr stark. Im 10-Jahres-Mittel lag er bei 73 Kilogramm pro Hektar und Jahr.
Zielsetzung
Reduzierung des Stickstoffüberschusses.
Überdüngung mit Stickstoff: teuer für die Landwirtschaft, belastend für die Umwelt
Die Düngung auf landwirtschaftlichen Flächen dient dazu, den Nutzpflanzen die notwendigen Nährstoffe zuzuführen, um die Versorgung der Bevölkerung mit gesunden pflanzlichen Produkten sicherzustellen. Wird allerdings nicht passend zu Standort und Bedarf gedüngt, kann das die Umwelt stark belasten. Ein wichtiger Gradmesser dafür ist die Stickstoff-Flächenbilanz. Stickstoff ist der wichtigste Nährstoff für Pflanzen. Er wird als Dünger auf die Felder gebracht. Aber nur ein Teil des zugeführten Stickstoffs wird von den Nutzpflanzen aufgenommen. Der Rest gelangt auf verschiedenen Wegen in die Umwelt: Er entweicht in die Atmosphäre (Volatilisation), wird in Gewässer ausgewaschen oder verbleibt im Boden. Die Überschüsse an Stickstoff können sich weitreichend auf den Naturhaushalt auswirken. Mögliche Folgen sind unter anderem die Versauerung und Eutrophierung von Böden und Gewässern, die Nitratbelastung des Grundwassers und der Oberflächengewässer sowie die Beeinträchtigung der biologischen Vielfalt.
Die Entwicklung der Stickstoffüberschüsse in Bayern schwankt von Jahr zu Jahr stark. Ein Rückgang der Einträge ist bisher nicht erkennbar. Um die Überschüsse langfristig zu reduzieren, hat daher die Bundesregierung 2017 strengere Regeln für die Düngung beschlossen. Die bundesweite Düngeverordnung verpflichtet die landwirtschaftlichen Betriebe dazu, den Nährstoffbedarf je Standort und Nutzpflanze zu ermitteln und ihre Düngepraxis danach auszurichten. Dies ist auch deshalb wichtig, weil zunehmend Energiepflanzen wie Mais angebaut werden, die intensiv gedüngt werden müssen.
Aktuelle Trends für alle Bundesländer stellt die Länderinitiative Kernindikatoren zur Verfügung.