So geht Flächensparen: Beispiele aus der Praxis
Viele Kommunen in Bayern wollen mit Böden und Flächen sparsam umgehen. Sie setzen auf eine nachhaltige Entwicklung ihrer Stadt oder Gemeinde und betreiben ein aktives Flächenmanagement. Von ihren Erfahrungen und Erfolgen profitieren auch andere Kommunen. Denn sowohl die Herausforderungen als auch die Möglichkeiten zum Flächensparen sind vielerorts ähnlich. In den Kommunen können Baulücken aktiviert, bestehende Gebäude saniert, umgenutzt oder ausgebaut werden. Ehemalige Industrie-, Militär- oder Gewerbeflächen lassen sich meist durch ein Flächenrecycling wiederbeleben. Und auch dort, wo die Möglichkeiten für den Ausbau des Ortskerns ausgereizt sind, gibt es Wege, um neue Siedlungen flächenschonend zu gestalten.
In enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Modellkommunen hat das Bayerische Landesamt für Umwelt Methoden und Tools entwickelt, die sich gut in bestehende Strukturen der Bauleitplanung einbinden lassen. Damit können alle Kommunen im Freistaat – vom Dorf bis zur Großstadt – Schritt für Schritt ein funktionsfähiges Flächenmanagement aufbauen. Ganz wichtig ist dabei, sich intensiv mit allen beteiligten Akteuren auszutauschen. Die Erkenntnisse, die Kommunen in der Praxis gewonnen haben, bieten dafür eine gute Grundlage.
Kommunales Flächenmanagement
Im Modellprojekt "Kommunales Flächenressourcen-Management" ermittelten bereits 2002 vier bayerische Kommunen bislang ungenutzte Flächen im Ortsinneren. Das Ergebnis: Es gab viel mehr verfügbare Baulücken als angenommen. Damit setzte das Projekt Maßstäbe für eine flächenschonende Siedlungsentwicklung, die den Ausbau des Ortskerns dem Bauen auf der "grünen Wiese" vorzieht.
Interkommunale Zusammenarbeit
Arbeiten mehrere Kommunen beim Flächenmanagement zusammen, lassen sich viele Herausforderungen gemeinsam bewältigen. Das Beispiel der Interkommunalen Allianz Oberes Werntal zeigt, wie gemeindeübergreifendes Flächenmanagement funktionieren kann.
Baulückenaktivierung
Die gezielte Suche nach Baulücken und Leerständen im Inneren einer Ortschaft deckt oftmals unerwartet hohe Flächenreserven auf. Wie Kommunen ermitteln können, welche dieser Grundstücke zum Verkauf stehen, wurde im Modellprojekt "HAI – Neue Handlungshilfen für die aktive Innenentwicklung" erprobt – mit Erfolg.