PRESSEMITTEILUNG

Natur, Kommunen: Nr. 13 / Mittwoch, 27. März 2024

Von Heidelerche bis Steppengrashüpfer - Bestandsaufnahme der Tierarten

Naturschutzfachkartierung für den Landkreis Erlangen-Höchstadt startet

Eine Rarität, die man im Landkreis Erlangen-Höchstadt finden kann: Die Südliche Binsenjungfer, die sich durch ihre metallisch grüne Färbung und die zweifarbigen Flügelmale erkennen lässt. Die Kleinlibelle bevorzugt zur Eiablage seichte Stillgewässer und Flachwasserzonen.  
Foto: Jürgen Thein Eine Rarität, die man im Landkreis Erlangen-Höchstadt finden kann: Die Südliche Binsenjungfer. Die Kleinlibelle bevorzugt zur Eiablage seichte Stillgewässer und Flachwasserzonen. (Quelle: Jürgen Thein)

+++ Im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) beginnt im Landkreis Erlangen-Höchstadt demnächst die Naturschutzfachkartierung. Über zwei Jahre werden dabei wichtige Lebensräume seltener Tierarten untersucht und dokumentiert. „Durch diese Kartierung werden vorhandene Grundlagen aktualisiert und viele neue Erkenntnisse für die Arbeit von Behörden, Kommunen, Planungsbüros und wissenschaftlichen Einrichtungen gewonnen“, betont Christian Tausch, Leiter der Abteilung Naturschutz am LfU. Voraussichtlich im Herbst 2026 werden die Ergebnisse vorliegen. Die aktualisierten Daten unterstützen fachlich fundierte Aussagen im Naturschutz und tragen zu einem effektiven Einsatz von Fördermitteln bei. +++

Mit der Durchführung der Arbeiten hat das LfU ein Planungsbüro aus München beauftragt. Die Experten untersuchen ausgewählte Flächen verteilt über den gesamten Landkreis. Gegenstand der Erhebungen sind Vögel, Reptilien, Amphibien, Libellen, Schmetterlinge und Heuschrecken. In besonders geeigneten Flächen werden beispielsweise spezialisierte Vogelarten wie die Heidelerche erfasst. An Gewässern stehen verschiedene Wasservögel und Röhrichtbrüter wie der Schilfrohrsänger im Fokus. Bei den Reptilien suchen die Spezialisten nach Vorkommen der seltenen Schlingnatter, bei den Amphibien sind es Laichgewässer von Kreuz- und Knoblauchkröte. An einer Auswahl an Still- und Fließgewässern werden Libellenarten erfasst, Beispiele hierfür sind die Zweigestreifte Quelljungfer und die Südliche Binsenjungfer. Bei den Tagfaltern und Heuschrecken stehen der Frühlings-Perlmuttfalter und der Steppengrashüpfer besonders im Fokus. Insgesamt stehen etwa 120 Zielarten im Visier. Doch dokumentiert werden auf den jeweiligen Untersuchungsflächen nicht nur Raritäten, sondern auch häufige Arten, um eine Vergleichsgrundlage für künftige Entwicklungen zu erhalten, denn die Klimaänderung hat direkte Auswirkungen auf die Zusammensetzung der heimischen Tierwelt. Besonders bedeutsame Arten, die im Landkreis Erlangen-Höchstadt schon lange intensiv beobachtet werden, wie der Moorfrosch und die anspruchsvollen Moosjungfern, eine Gattung der Libellen, sind jedoch nicht Gegenstand der Naturschutzfachkartierung. Für diese Arten gibt es spezielle Untersuchungen. Nach Abschluss der zweijährigen Kartierung sollen Ergebnisse zu über 500 wertvollen Lebensräumen im Landkreis vorliegen.

Die Arbeiten werden in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden am Landratsamt und der Regierung von Mittelfranken durchgeführt. Neben dem aktuellen Nachweis von Arten und der Darstellung ihrer Lebensräume ermöglicht die Kartierung den Vergleich mit älteren Daten. So können Aussagen zur Bestandsentwicklung seltener Arten gemacht und Fördermaßnahmen für bedrohte Arten gezielt umgesetzt werden.

 

Weitere Informationen:

Die Naturschutzfachkartierung liefert Informationen über bedrohte Tierarten eines Landkreises. Vorhandene Daten werden auf den neuesten Stand gebracht und bisher nicht betrachtete Flächen erstmalig untersucht. Die Ergebnisse werden in der landesweiten Datenbank der Artenschutzkartierung zentral gespeichert. Das LfU koordiniert die Arbeiten bayernweit und stellt die Ergebnisse auf Anfrage für Planungsvorhaben zur Verfügung.

https://www.lfu.bayern.de/natur/naturschutzfachkartierung/index.htm

 

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