Forschungsprojekt Antikollisionssystem Identiflight
Im Rahmen eines vom Bayerischen Umweltministerium und dem Bayerischen Wirtschaftsministerium gemeinsam geförderten Forschungsprojekts wird das kamerabasierte Antikollisionssystem Identiflight in einem Waldstandort der Gemeinde Fuchstal (Lkr. Landsberg am Lech) auf seine Praxistauglichkeit getestet. Das System ist mit neuester, KI-gestützter Technik ausgestattet und soll die Kollision von Vögeln mit Windenergieanlagen durch rechtzeitiges Abschalten verhindern.
Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf untersucht die Wirksamkeit dieser Abschaltsysteme unter praxisnahen Bedingungen. Im Zeitraum 2022–2025 finden dazu regelmäßig Vogelbeobachtungen vom Beobachtungsturm (gelber Punkt in der Übersichtskarte) statt. Gleichzeitig registrieren zwei Kamerasysteme (blaue Punkte) die Flugbewegungen im Umfeld der Windenergieanlagen (rote Punkte). Wenn ein Flugobjekt in den Bereich des grünen Kreises fliegt, versucht das Kamerasystem zu erkennen, ob es sich um ein Zielobjekt (z.B. Rotmilan) handelt und registriert Flugrichtung, -geschwindigkeit und -höhe. Wenn der rote Kreis erreicht ist und Kollisionsgefahr besteht, wird sofort einen Abschaltbefehl an die betroffene Windenergieanlage gesendet.
Durch den Vergleich der Vogelbeobachtungen mit den Daten des Kamerasystems wird die Fähigkeit des Systems zur Artbestimmung und zur Abschätzung des Kollisionsrisikos bestimmt. Ausschlaggebend für den Praxistest ist, dass die Anlage rechtzeitig abgeschaltet wurde, sodass eine Kollision mit den Rotoren ausgeschlossen werden kann.
Weiterführende Informationen
- Hochschule Weihenstephan-Triesdorf: Kameragestützte Evaluierung von Vogelkollisionen an Windenergieanlagen, 1. und 2. Zwischenbericht
- Identiflight – Ein automatisiertes Erkennungssystem für Großvögel zur bedarfsgerechten Abschaltung von Windenergieanlagen
- FuE-Vorhaben: Antikollisionssysteme in der Praxis
- Vögel und Antikollisionssysteme (AKS)