Naturschutzrelevante Gutachten in Bayern
Artenhilfsprogramm Kleine Teichrose Nuphar pumila in Bayern

Zusammenfassung
Mit den Untersuchungen von ARRIGO et al 2016 und BÉTRISEY et al. 2020 rückte die Kleine Teichrose verstärkt als durch Hybridisierung und Klimawandel bedrohte Art in den Focus des angewandten Naturschutzes. In Bayern konnte von diesen Autoren kaum noch reine Nuphar pumila Vorkommen mehr nachgewiesen werden. Allerdings wurden nicht alle bayerischen Populationen untersucht und die Methodik der genetischen Analyse beruhte auf den relativ einfachen, aber auch nicht so genauen AFLP-Markern. 2022 wurden die bayerischen Vorkommen einschließlich der Hybriden mit Nuphar lutea mit Hilfe einer genomisch sequenzbasierten Methode ddRAD untersucht. Die Laborarbeiten und die Auswertung der Daten werden an der Universität Heidelberg durchgeführt Centre for Organismal Studies, Department Biodiversity and Plant Systematics, Prof. Dr. Marcus Koch. Im Frühsommer 2022 lagen dazu erste Ergebnisse vor, die zeigen, dass die bayerischen Vorkommen durchmischt sind, es aber durchaus noch in einigen Populationen reine Formen von Nuphar pumila gibt. Bei einer Zoom-Konferenz am 13.9.23 wurden die nochmals überarbeiten Ergebnisse vorgestellt und Maßnahmen diskutiert. Dabei wurden die Erfahrungen aus der Schweiz in die Betrachtung der möglichen Maßnahmen aufgenommen. Mittlerweile liegen die überarbeitenden Ergebnisse der genetischen Untersuchung vor, die zeigen dass in zwei Gewässern reine Nuphar pumila vorhanden ist. Beide Vorkommen sind hochgradig gefährdet und bestehen nur noch aus wenigen Individuen. In einem Gebiet wurde bei den alten Proben Schweizer Untersuchung noch reine Nuphar pumila nachgewiesen, die Proben von 2022 ergaben nur noch Hybride, allerdings einige stark an N. pumila 97%iger Anteil angenähert. In weiteren Untersuchungsgebieten wurden nur Hybride gefunden. Die reichlichen Vorkommen einem der Seen sind morphologisch teilweise sicher zu N. pumila stellen, es kommen aber auch Pflanzen mit vermutlich hybridogenem Einschlag vor. Leider konnten diese Proben nicht mehr in die genetische Untersuchung einbezogen werden.
Erstellt am: 18.03.2024