Naturschutzrelevante Gutachten in Bayern
Artenhilfsprogramm Kreuzkröte und Knoblauchkröte in Mittelfranken

Zusammenfassung
Im Rahmen des AHP wurden bekannte sowie potenzielle Vorkommen der beiden Amphibienarten Kreuzkröte Epidalea calamita und der Knoblauchkröte Pelobates fuscus in Mittelfranken in den Landkreisen Ansbach und Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim untersucht. Ziel war es, den Bestand der stark gefährdeten Arten zu dokumentieren, die Gefährdungsursachen zu analysieren und Schutzmaßnahmen zu entwickeln. Im Jahr 2024 konnten nur zwölf von 47 untersuchten Flächen als geeignete Lebensräume bestätigt werden. Die isolierten Vorkommen erschweren einen genetischen Austausch und die Stabilisierung der Teilpopulationen. Priorisierte Maßnahmen sind die Anlage neuer Laichgewässer und Rohbodenschaffung. Auch die Knoblauchkröte zeigte eine ähnliche Gefährdungssituation. Acht aktuelle Fundorte wurden identifiziert, häufig in speziell angelegten Flachmulden. Das Wiesmetgebiet mit seinem Mikrorelief und zahlreichen Mulden ist ein vielversprechendes Modellgebiet für Schutzmaßnahmen, von denen auf andere Artengruppen wie z.B. Limikolen profitieren könnten. Langfristig benötigen sowohl Kreuz- als auch Knoblauchkröten dynamische Lebensräume, um der Verlandung und Sukzession der Flächen entgegenzuwirken. Probleme wie Klimawandel, Verkehrsverluste und anthropogene Eingriffe verschärften die Situation zusätzlich.
Erstellt am: 13.12.2024