LfU-Codepläne – Taxonomische Referenzliste Bayerns
Eine einheitliche Benennung von Arten, Lebensräumen und methodischen Standards ist die Grundlage für eine effektive Kommunikation im Naturschutz. Die Taxonomische Arten-Referenzliste gibt einen (unvollständigen) Überblick über die rund 80.000 in Bayern nachgewiesenen Tier-, Pflanzen und Pilzarten. Zusätzlich beinhaltet sie Informationen zu verschiedenen naturschutzfachlichen und rechtlichen Bewertungen, z.B. Rote Liste Bayern/Deutschland, FFH-Anhänge oder Vogelschutzrichtlinie.
Sie ist sowohl Grundlage für alle EDV-Anwendungen im Bereich Natur (LfU-Codeplan Natur und Landschaft), als auch für die Roten Listen Bayerns und Basis für artbezogene Auswertungen, wie beispielsweise Artverbreitungskarten. Neue Erkenntnisse zur Artverbreitung, das Auftreten oder Beschreiben neuer Arten, taxonomische Änderung, sowie sich ändernde rechtliche und fachliche Bewertungen (Rote Liste, Schutzstatus, etc.) machen eine kontinuierliche Überarbeitung notwendig.
Stand der Taxonomischen Referenzliste: November 2024.
Übersicht größerer Aktualisierungen der Taxonomischen Referenzliste
2025
Geplante Überarbeitungen:
- Zweiflügler (Checklisten Deutschland der AK Diptera),
- Schwebfliegen (inkl. Rote Liste Deutschland),
- Gefäßpflanzen (inkl. Rote Liste Bayern 2024),
- Pilze (grundlegende Überarbeitungen, Abgleich Mykis).
2024
Überarbeitungen:
- Vögel (Vogelschutzbericht, saP-Relevanz),
- Libellen (Checkliste Libellenfauna Deutschlands 2024),
- Heuschrecken (inkl. Roter Liste Deutschland 2024),
- Wanzen (inkl. Rote Liste Deutschland 2021),
- Keinschmetterlinge (inkl. Rote Liste Bayern 2022),
- Zikaden (inkl. Rote Liste Bayern 2024),
- Krebse (inkl. Rote Liste Deutschland Binnenasseln 2024).
2023
Überarbeitungen:
- Wirbeltiere,
- Vögel,
- Fische (inkl. Rote Liste Deutschland 2023),
- Eintagsfliegen (inkl. Rote Liste Deutschland 2021),
- Libellen,
- Steinfliegen (inkl. Rote Liste Bayern 2021 und Deutschland 2021),
- Schaben,
- Ohrwürmer,
- Heuschrecken,
- Ameisen,
- Bienen,
- Sonstige Hautflügler (inkl. Rote Liste Deutschland Pflanzenwespen 2011),
- Zweiflügler (inkl. Rote Listen Deutschland Gnitzen, Langbein-, Tanz- und Rennraubfliegen, Büschelmücken, Dunkelmücken, Raubfliegen, Schmetterlingsmücken, Tastermücken, jeweils 2016),
- Netzflügler (inkl. Rote Liste Deutschland 2021),
- Schnabelfliegen,
- Köcherfliegen (inkl. Rote Liste Bayern 2023),
- Mollusken (inkl. Rote Liste Bayern 2022),
- Armleuchteralgen (inkl. Roter Liste Bayern 2023),
- Flechten.
Grundlegende Überarbeitungen:
- Krebse,
- Myriapoda (Tausend-, Hundert-, Wenig- und Zwergfüßer),
- Gürtelwürmer (inkl. Rote Liste Deutschland Regenwürmer 2016),
- Pseudoskorpione.
Erweiterung Unionsliste invasive Arten Aktualisierung der Merkmale:
- Erhaltungszustände (diverse Artgruppen),
- EU-Codes,
- FFH-Anhangsstatus,
- Vogelschutzrichtlinie Anhang 1 und Artikel 4.
2022
Überarbeitung Kleinschmetterlinge.
2021
Überarbeitungen:
- Säugetiere (inkl. Rote Liste Deutschland 2020),
- Käfer,
- Schmetterlinge (Auflösung der Artengruppe 5IY > jetzt 5IX).
Ergänzung fehlender Erhaltungszustände Vögel.
2020
Überarbeitungen:
- Netzflügler (inkl Rote Liste Bayern 2020),
- Lauf- und Sandlaufkäfer (inkl. Rote Liste Bayern 2020),
- Amphibien (inkl. Rote Liste Bayern 2019),
- Reptilien (inkl. Rote Liste Bayern 2019).
Grundlegende Überarbeitungen:
- Libellen,
- Gefäßpflanzen (inkl. Rote Liste Deutschland 2018).
Vor 2019
Aktualisierung der taxonomischen Referenzliste des LfU 2018-2020 in Kooperation mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (AG Prof. Christoph Moning; Umsetzung: Cynthia Tobisch und Nils Teufel).
Aktualisierung der Rote Liste Bewertungen, insb. der ab 2016 erschienenen neuen Roten Listen Bayerns (Heuschrecken, Tagfalter, Brutvögel, Libellen, Säugetiere und Moose).
Ergänzung und Erweiterung um relevante Merkmale (EU-Code, Verordnung (EU) 2017/160, ) Bundesjagdgesetz, Bayerisches Jagdgesetz, Bundesartenschutzverordnung, Unionsliste invasive Arten).
Aktualisierung der taxonomischen Referenzliste des LfU 2018 bis 2020
In einem Biodiversitäts-Projekt mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (AG Prof. Christoph Moning; Umsetzung: Cynthia Tobisch und Nils Teufel) wurde die Referenzliste im Zeitraum von 2018 bis 2020 grundlegend aktualisiert. Wesentliche Unterstützung kam dabei von den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns/Zoologische und Botanische Staatssammlung München.
Dennoch war die Überarbeitung nur mit Hilfe der folgenden Experten möglich:
- Theo Blick: Spinnen sowie Weberknechte und Pseudoskorpione (auf Grundlage des World Spider Catalog 2018 bzw. nach den deutschen Roten Listen 2016 und neuen Publikationen)
- Markus Bräu: Wanzen (auf Grundlage der Entomofauna Germanica 2003 und Aukema & Rieger 1995 bis 2006)
- Manfred Colling: Mollusken (auf Grundlage von Jungbluth & Knorre 2011)
- Frank Dämmrich: Pilze (auf Grundlage der Mykis-Datenbank)
- Tobias Gehroldt: Blattwespen (auf Basis des Electronic World Catalog of Symphyta, Senckenberg Deutsches Entomologisches Institut, Müncheberg)
- Axel Gruppe: Kamelhalsfliegen, Schlammfliegen, Netzflügler (auf Grundlage von Aspöck et al. 2001)
- Stephan Gürlich: Käfer (entsprechend Coleokat und Löbl & Smetana 2003 bis 2013 sowie Löbl & Löbl 2015 bis 2017)
- Herbert Nickel: Zikaden (auf Grundlage von Nickel 2018)
- Christian Schmid-Egger: (Bienen und Wespen auf Grundlage von Scheuchl & Schwenninger 2015 und Scheuchl & Willner 2016, sowie der Rote Liste Deutschland der aculeaten Wespen (Schmid-Egger 2011, bzw. Nomenklatur aktualisiert)
- Andreas Segerer: Schmetterlinge (weiterentwickelt auf Grundlage von Haslberger & Segerer 2016)
- Wolfgang von Brackel: Flechten (auf Grundlage von Diederich et al. 2018 und der Roten Liste Bayerns 2019)
Bearbeiter innerhalb des LfU:
- Michael Effenberger: Fische
- Günter Hansbauer ehemals LfU: Amphibien und Reptilien
- Bernd-Ulrich Rudolph: Säugetiere
- Michael Winterholler ehemals LfU: Libellen
- Andreas Zehm ehemals LfU: Heuschrecken