Immissionsökologische Dauerbeobachtungsstation
Die Wirkung und Anreicherung von Stoffeinträgen aus der Atmosphäre wird an der immissionsökologischen Dauerbeobachtungsstation ermittelt
Grünkohl eignet sich besonders gut zum Nachweis organisch-chemischer Verbindungen (zum Beispiel Dioxine), die sich in der ausgeprägten Wachsschicht der Blätter anreichern. Durch ihre Wuchsform ist die Pflanze gut anströmbar, die Blätter sind stark gekräuselt und bieten daher eine große Oberfläche. Grünkohlpflanzen sind winterhart und können bis in den Dezember als Bioindikator genutzt werden. Das Blattmaterial wird danach im Labor chemisch analysiert.
Mit Graskulturen, die in Pflanztöpfen aufgestellt werden lassen sich vor allem anorganische Stoffe (Metalle) und
organisch-chemische Verbindungen nachweisen. Jede Kultur wird für eine bestimmte Zeit exponiert und danach ihr Graszuwachs auf Stoffanreicherungen aus der Luft im Labor chemisch untersucht. Weidelgraskulturen werden mehrmals hintereinander von Mai bis Oktober exponiert.
Tabak zeigt die Wirkung von Ozon durch ausgebleichte oder bereits abgestorbene Flecken in der Blattfläche. Das gasförmige Ozon reichert sich im Blatt nicht an, seine schädigende Wirkung wird deshalb optisch durch Abschätzen der zerstörten Blattfläche beurteilt.
Mit dem sog. wet only-Sammler wird Regenwasser für Laboranalysen gesammelt. Ein über einen Sensor gesteuerter Deckel öffnet sich nur bei nassem Niederschlag (Regen, Schnee). Über einen beheizbaren Trichter wird das Wasser in eine Sammelflasche geleitet. Diese befindet sich in einem Gehäuse, in dem eine konstante Temperatur von 6 bis 10 °C gehalten wird. Nach vier Wochen wird die Flasche ausgetauscht, Regenmenge und Säuregehalt bestimmt und eine Probe davon zur chemischen Analyse ins Labor geschickt.
Ein einfacher gebautes System zur Niederschlagssammlung ist der sog. Bulk-Sammler. Nasse und trockene Niederschläge (Staub) werden hier über einen Trichter in eine Sammelflasche geleitet, die sich in einem doppelwandigen wassergefüllten Rohr (Selbstkühlung) befindet. Um vor zu starker Erwärmung zu schützen, ist alles mit Alufolie verhüllt. Proben werden alle zwei Wochen genommen, vor Ort die Regenmenge, die Temperatur und der Säuregehalt bestimmt. Im Labor folgt eine chemische Analyse der Probe.