Nutzungsgeschichte
Bis weit ins 19. Jahrhundert war der Süden Augsburgs wegen der kargen Böden eine ausgedehnte Weidelandschaft aus mageren Rasen und lichten Wäldern geblieben. Erst mit der Industrialisierung verdichtete sich die Besiedlung entlang des Lechs. Das Gelände selbst wurde Teil der frühen Luftfahrtgeschichte, in den 1930er Jahren war es vom Flugzeugbauer Messerschmidt zum Flugfeld ausgebaut worden. In der Nachkriegszeit wurde es zeitweise als Schießplatz und bis 1964 vom US-Militär als Flughafen genutzt (Haunstetten Airfield). Danach fiel es brach, diente als Schafweide, Fahrschulen nutzten die erhaltenen Betonpisten als Trainingsgelände. Infolge der Siedlungsentwicklung, die sich dem Gelände von allen Seiten näherte (Wohnen, Gewerbe, Universität), geriet es in den Übergangsbereich von Siedlung zu freier Landschaft.
Die Fläche erschien nun als ein letztes stadtnahes Relikt der historischen, durch Beweidung entstandenen Heidelandschaft des Lechfelds, einer Schotterebene mit flachgründigen Böden und armer, aber artenreicher Vegetation aus Kalkmagerrasen. Dieser Landschaftstyp ist durch Intensivierung landwirtschaftlicher Nutzung und zunehmende Überbauung weitgehend verloren gegangen, besitzt aber für bestimmte Pflanzen und die Insektenfauna besondere Bedeutung.
Einen besonderen Reiz und Wert erhielt die Fläche durch verschiedenartige Spuren, die die frühere Nutzung als Flugfeld hinterlassen hatte. Die Betonpisten der Landebahnen und Fundamentreste von Flugzeughallen befanden sich teilweise bereits in einem Zustand der "Rückeroberung" durch die Natur (frühe Sukzessionsstadien). Als Brachfläche mit ihrem Angebot an befestigten und naturnahen Flächen stellte sie für die Anwohner eine leicht erreichbare und unkompliziert nutzbare Erholungsfläche dar.