Oberflächennahe Geothermie
Die oberflächennahe Geothermie ist in Bayern nahezu überall nutzbar. Welche Wärmequelle und technische Variante zur Erschließung dieser Wärmequelle bevorzugt zum Einsatz kommen sollte, richtet sich nach den örtlichen Untergrundverhältnissen und der hydrogeologischen Situationen sowie dem oberirdischen Platzangebot und den anwendungsspezifischen Bedürfnissen.
Die mittlere Temperatur an der Erdoberfläche in Bayern beträgt ca. 7 bis 12°C; das Temperaturniveau im oberflächennahen Bereich ist relativ niedrig. Dennoch bietet sich auch für dieses Temperaturniveau ein breites Anwendungsspektrum in kleinen und mittleren dezentralen Anlagen zur Bereitstellung von Wärmeenergie und Klimakälte für
- Einfamilienhäuser bis hin zu Wohnsiedlungen
- Büro- und Verwaltungsgebäude
- Öffentliche Gebäude, Schulen, Krankenhäuser, Museen, Schwimmbäder etc.
- Gewerbebetriebe, Werks- und Montagehallen etc.
Während das Temperaturniveau im Bereich der oberflächennahen Geothermie für die Raumkühlung ohne zusätzliche Kältemaschine meist gut geeignet ist, wird für Heizzwecke in der Regel eine Wärmepumpe notwendig. Für beide Einsatzbereiche steht ein breites Spektrum von Techniken zur Erschließung der Wärmequellen (Grundwasser, Boden, Festgestein) zur Verfügung.
Die wichtigsten Typen der Wärmequellenanlagen sind:
- Erdwärmesonde
- Grundwasser-Wärmepumpe
- Erdwärmekollektor
- Erdberührte Betonbauteile
- Thermische Untergrundspeicher
Erdwärmesonden
Erdwärmesonden sind vertikale Bohrungen, in die ein oder zwei U-Rohre oder seltener auch ein Koaxialrohr als Wärmetauscher eingebracht sind.
Grundwasser-Wärmepumpen
Grundwasser-Wärmepumpen nutzen direkt die im Grundwasser gespeicherte Wärmeenergie, indem ein oberflächennahes Grundwasserstockwerk über einen Förder- und einen Schluckbrunnen erschlossen wird.
Erdwärmekollektoren
Erdwärmekollektoren sind Wärmetauscher, die meist als Sole durchflossene Rohrregister flächig in einer Tiefe von rund 1,2 bis 1,4m verlegt werden.
Informationen zum aktuellen Stand und technischen Lösungen für Ein- und Mehrfamilienhäuser sind der Broschüre "Oberflächennahe Geothermie - Heizen und Kühlen mit Energie aus dem Untergrund" zu entnehmen. Der Leitfaden "Erdwärmesonden in Bayern" informiert über aktuelle Genehmigungsverfahren beim Bau von Erdwärmesonden.
Beide Broschüren sind kostenlos vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit sowie vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie zu beziehen.
Weiterführende Informationen
Links
- UmweltAtlas Bayern: Oberflächennahe Geothermie
- Wasser: Oberflächennahe Geothermie
- Bundesverband Wärmepumpen e.V.