GeoParks
"Nationale GeoParks" werden in Deutschland seit dem Jahr 2002 zertifiziert. Die GeoUnion Alfred-Wegener-Stiftung führt die Zertifizierung und Evaluierung durch, seit 2018 mit Zertifizierungskommission. Das Gütesiegel "Nationaler GeoPark in Deutschland" ist keine rechtsverbindliche Schutzkategorie vergleichbar den Natur- oder Nationalparken, sondern dient einer Qualitätssicherung.
In den Nationalen GeoParks verbinden sich die Ziele des Natur- und Umweltschutzes mit der Förderung der regionalen Wirtschaftsentwicklung (vor allem Tourismus). Geoparks dienen aus geowissenschaftlicher Sicht insbesondere dazu,
- das geologische Erbe der Region zu wahren,
- die inneren Zusammenhänge des "Systems Erde" darzustellen sowie
- die Beziehung zwischen der Verteilung natürlicher Ressourcen und der Wirtschafts- und Kulturgeschichte in der Region herauszustellen.
Als "GeoPark" werden hier nur die Angebote vorgestellt, die diesen Anforderungen entsprechen. Daneben gibt es noch weitere geologisch interessante Angebote, die den Namen GeoPark führen. Diese sind im UmweltAtlas Bayern unter "Geo- und BodenLehrpfade" zu recherchieren. In Bayern gibt es vier Nationale Geoparks.
UNESCO Global GeoPark Ries
Der Nationale GeoPark Ries, seit 2022 als UNESCO Global Geopark anerkannt, präsentiert einen der besterhaltenen Asteroidenkrater der Erde und liegt zum größten Teil in Bayern. Vor 14,5 Millionen Jahren raste ein etwa ein Kilometer großer kosmischer Körper (Asteroid), begleitet von einem 150 Meter großen Trabanten, auf die Erde zu. Beide schlugen mit einer Geschwindigkeit von über 70.000 km/h auf der Albhochfläche ein und erzeugten zwei Krater mit Durchmessern von 25 und 4 Kilometern: das Nördlinger Ries und das Steinheimer Becken.
Nationaler GeoPark Bayern-Böhmen
Der GeoPark in Nordostbayern und der angrenzenden Region in der Tschechischen Republik steht unter dem Motto "Aufbruch ins Erdinnere". 500 Millionen Jahre Erdgeschichte sind hier zu entdecken: Steinerne Zeugnisse (Geotope) vom Granit zum Basalt, Bergbaugeschichte sowie junge tektonische und vulkanogene Prozesse. Im Zentrum liegt die Kontinentale Tiefbohrung.
UNESCO Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald
Der Nationale und UNESCO-zertifizierte Geo-Naturpark reicht im Raum Miltenberg nach Bayern herein. "Erdgeschichte, Natur, Mensch und Kultur erleben" – dazu lädt auch der Geopark ein. Geowissenschaftliche Themen sind vor allem das Variszische Gebirge, die Trias (Buntsandstein und Muschelkalk) sowie der Oberrheingraben.
Nationaler GeoPark Schieferland
Das "Abenteuer Blaues Gold" verbindet den bayerisch-thüringischen Geopark: Alles um den Schiefer - vom historischen Steinbrüchen über die Schiefer- und Dachdeckerkunst bis zum antiken Klassenzimmer – kann entdeckt werden. Ein weiterer Schwerpunkt ist die variszische Gebirgsbildung im Erdalterum: Südlich von Saalfeld präsentiert sich die charakteristische Gesteinsabfolge der "Thüringischen Fazies". Viele Gesteine der "Bayerischen Fazies" im Frankenwald sind dagegen einzigartig, da sie in unterschiedlichsten Regionen in der Welt des Erdaltertums entstanden.
GeoParks im UmweltAtlas Bayern
Die Lage und Ausdehnung der GeoParks können Sie im UmweltAtlas Bayern anschauen. Auch sind Boden- und GeoLehrpfade, GeoUntertage-Schauobjekte, und GeoMussen sichtbar eingestellt.
Weitere Themen können Sie unter "Inhalt" (zum Beispiel Geotope) oder "Inhalt wechseln" (zum Beispiel Geologie > Geologische Karten) hinzufügen.
Hinweis: Die Flächendaten sind nur ungenau und für eine Übersicht zu verwenden. Genauere Daten sind bei den GeoParks zu erfragen.
Weiterführende Informationen
Links
- Nationaler GeoPark
- Geoparks in Deutschland
- Geotope und Geotopschutz - Zielsetzung und Hintergrund
- Bayerns schönste Geotope
- GeoUntertage - Schaubergwerke, Besucherhöhlen und Felsenkeller
- GeoLehrpfade - Auswahl von Lehrpfaden mit geologischen und/oder bodenkundlichen Inhalten
- Tagungen und Messen
- Alfred-Wegener-Stiftung: Nationale GeoParks