Historische Karten

Die heute gültigen geologischen Karten von Bayern (zum Beispiel die amtliche Geologische Karte 1:25.000) werden seit 1948 vom Bayerischen Geologischen Landesamt, seit 2005 vom Bayerischen Landesamt für Umwelt herausgegeben. Daneben gibt es aber auch diverse, teils über 150 Jahre alte, handgezeichnete oder gedruckte Vorgänger für viele Gebiete. Diese wurden von Mitarbeitern des staatlichen Geologischen Dienstes (zum Beispiel die Geognostische Landesuntersuchung, General-Bergwerks- und-Salinenadministration, Bayerisches Oberbergamt) erarbeitet. Bayern gehörte neben Sachsen, Preußen und Baden-Württemberg zu den führenden Ländern bei der geologischen Landesaufnahme Mitteleuropas im 19. Jahrhundert.

Geologische Karte 1:25.000 vor 1945 mit Erläuterung

Mit der ständigen Weiterentwicklung der Kartenwerke in Bayern und Deutschland entstanden aus den Flurkarten zunächst Positionsblätter und später daraus die Topographische Karte im Maßstab 1:25.000 im deutschlandweit einheitlichen Blattschnitt. Diese verwendeten auch die Geologen zunehmend für die Kartierung im Gelände. Die ersten geologischen Karten von Bayern im Maßstab 1:25.000 wurden mit ihren Erläuterungen ab 1882 veröffentlicht. Diese Karten gelten heute nicht mehr als amtliche geologische Karte. Sie stellen aber wissenschaftsgeschichtlich wertvolle Dokumente dar. In den Erläuterungen finden sich zudem häufig ausführliche Beschreibungen zu heute nicht mehr vorhandenen Aufschlüssen.

Die verfügbaren historischen Kartenblätter werden als gedruckte Karte im Format PDF angeboten. Die Interaktive Karte zeigt den aktuellen Bestand.

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Gebürgs-Karte von Baiern und der Oberen Pfalz 1792

Als erste geologische Übersichtskarte von Bayern gilt die "Gebürgs Karte von Baiern und der Oberen Pfalz" aus dem Jahr 1792. Sie wurde von Mathias von Flurl angefertigt und erschien als Beilage zu seiner "Beschreibung der Gebirge von Baiern und der oberen Pfalz". Die Karte deckt nicht die gesamte Fläche des heutigen Bayern ab, da Franken und große Teile Schwabens damals noch nicht zu Bayern gehörten. Der Maßstab beträgt ungefähr 1:800.000, es werden acht Gesteinsarten wie Granit, Schiefer, Kalkstein, Sandstein unterschieden. Weitere Informationen zur Karte und zum Autor finden Sie auf unseren Seiten zur "Geschichte der Geologie":

Geognostische Uebersichtskarte von Bayern 1:500.000, zusammengestellt von Carl Wilhelm Gümbel, "der Bergbaukunde Beflissenen" 1845

Die erste geologische Übersichtskarte von Bayern im Maßstab 1:500.000 stammt von Carl Wilhelm Gümbel (1823 bis 1898), dem späteren "Leitenden Geognosten" und Vorstand des Königlichen Oberbergamts, der als Student an der Universität München einen Prototyp auf der topografischen Grundlage der Hydrographischen Karte von Bayern angefertigt hatte. Die Karte des "Bergbaukunde Beflissenen" Gümbel fand beim damaligen Geologischen Dienst an der Königlichen General-Bergwerks- und Salinen-Administration großen Gefallen, so dass er damit beauftragt wurde, weitere handkolorierte Exemplare herzustellen. Im August 1845 wurden diese Karten an die nachgeordneten Hauptsalzämter sowie Berg- und Hüttenämter geschickt mit der Aufforderung diese zu bezahlen und ins Inventar zu übernehmen. Da die Karte nie gedruckt wurde, existierten vermutlich nie mehr als etwa 15 Exemplare. Zwei, nicht ganz identische, Versionen dieser Karte werden im Kartenarchiv des LfU in Hof aufbewahrt. Ein Exemplar ist im Katalog der Bayerischen Staatsbibliothek enthalten. Über den Verbleib der restlichen Exemplare ist derzeit nichts bekannt.

Geognostische Karten 1:5.000 – "Gümbelkarten"

Im Rahmen der ersten systematischen geologischen Kartierung Bayerns entstanden unter der Leitung von Carl Wilhelm Gümbel ab 1851 die sogenannten Gümbelkarten. Es handelt sich um geologische Manuskriptkarten, die auf den Steuerkatasterblättern im Maßstab 1:5.000 basieren. Die Karten zeigen meist handschriftliche (in deutscher "Kurrentschrift") geologische Einträge zu Aufschlüssen, Steinbrüchen und Bergwerken, die heute oftmals nicht mehr existieren. Häufig ist auch die Verbreitung von Gesteinsarten oder stratigraphischen Einheiten dargestellt.

Da diese Karten unter der Leitung von Carl Wilhelm von Gümbel (1823 bis 1898) erstellt wurden, werden sie meist als "Gümbel-Karten" bezeichnet. Gümbel hatte allerdings im Laufe dieser jahrzehntelangen Arbeiten 54 verschiedene Mitarbeiter, die diese Karten angefertigt haben. Bei vielen der Karten ist bekannt aus welchem Jahr und von wem sie stammen. Diese Informationen werden beim Aufruf der Kurzinfo im Umweltatlas angezeigt. Diese Angaben sind noch nicht vollständig, werden aber sukzessive vervollständigt. Zudem gibt es weitere Informationen in unserem Zentralen Geo-Archiv, wie beispielsweise zugehörige Tagebücher mit ausführlichen Beschreibungen zu Gelände und Geologie. Bei inhaltlichen Fragen oder dem Wunsch unscharfe Kartenbereiche erneut digitalisieren zu lassen, schreiben Sie eine Nachricht an:

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