Juraprofil Staffelberg
Als Staffelberg bezeichnet man den markanten nördlichen Vorposten der Frankenalb. Seine Schichtfolge reicht vom Unteren Dogger bis in den Malm und bietet damit ein umfangreiches Juraprofil. Durch unterschiedliche Verwitterungsresistenz bedingte Geländestufen ("Staffeln") sind hier besonders ausgeprägt und haben zur Namensgebung des Berges beigetragen.
Anfahrt - so finden Sie zum Staffelberg
Die A73 an der Anschlussstelle "Bad Staffelstein / Wattendorf" oder "Bad Staffelstein – Kurzentrum" verlassen und Richtung Ortszentrum fahren. Dort weiter in Richtung "Romansthal" bzw. "Staffelberg".
Am besten lässt sich der Staffelberg durch eine Wanderung entlang des geologisch-archäologischen Lehrpfads erkunden. Hierzu kurz vor dem Ortsende beim Friedhof parken. Ab hier zu Fuß dem rechts abzweigenden Weg Richtung "Staffelberg" folgen bis zum Beginn des Lehrpfads nach 200 m. Über die Wallfahrtskirche und die "Staffelbergklause" auf den Staffelberg (ca. 1 Std.).
Wer den Berg auf kürzestem Weg erreichen will, kann dies von Romansthal aus auf einem Teilstück des Lehrpfads tun: Hierzu von Bad Staffelstein weiter fahren nach Romansthal, dort rechts halten und zum Wanderparkplatz am Ortsende. Von hier zu Fuß weiter über den rechts bergauf führenden Weg (ca. 1/2 Std.).
Das Geotop ist Naturschutzgebiet und Lebensraum gefährdeter Arten. Bitte bleiben Sie auf den Wegen!
Beschreibung
Die Zeit des Jura
Zu Beginn des Jura vor ca. 200 Millionen Jahren drang von Nordwesten her ein Meer nach Mitteleuropa vor und dehnte sich schließlich über fast ganz Süddeutschland aus. Im Unteren Jura (Lias) lag das Gebiet zunächst noch am Rand des Meeres, in das Flüsse vom Festland Sand schütteten. Bald darauf verlagerte sich die Küste weiter nach Südosten und im stilleren Wasser kam es zur Ablagerung von vorwiegend dunklen Tonen und Mergeln. Im Mittleren Jura (Dogger) gelangte wieder gröberes Material vom Festland her in das Meer, woraus braune, eisenreiche Sandsteine entstanden, die wiederum von Tonen überlagert sind. Im Oberen Jura (Malm) begünstigte ein tropisch-warmes Klima in dem Schelfmeer die Kalkfällung. Es entstanden zunächst Kalk-Mergel-Abfolgen. An einigen Stellen siedelten sich Kieselschwämme, Algen und Mikroben an, welche die Kalkfällung verstärkten. Bald wuchsen flache Riffkuppeln über den Boden des Jurameeres, aus denen sich ausgedehnte Riffkomplexe entwickelten. In den dazwischen liegenden seichten Becken bildeten sich geschichtete Kalke. Teile der ursprünglich kalkigen Ablagerungen, vor allem die massigen Riffgesteine, wurden noch im Jura zu widerstandsfähigerem "Frankendolomit" umgewandelt.
Klassische Geologie am Staffelberg
Die Hänge des Staffelbergs zeigen besonders ausgeprägte Schichtstufen, wobei harte Schichten Steilstufen verursachen, weiche Schichten dagegen Verebnungen. Der geologische Untergrund prägt die Landschaft derartig, dass die Schichtstufen sogar großteils die Umgrenzung der Keltenstadt Menosgada bestimmten.
Die weichen, tonigen Gesteine sind meist von jüngeren Hangablagerungen überdeckt, der Dogger-Sandstein und die Kalk- und Dolomitsteine des Malms dagegen häufig aufgeschlossen. Besonders markant sind die Gipfelfelsen aus Riffkalk und Riffdolomit des Mittleren Malms. Der Staffelberg wurde auch durch Fossilfunde bekannt, außerdem wurden hier früher vor allem aus dem Eisensandstein und dem Werkkalk Bausteine gewonnen. Zeitweise hat man auch Eisenerze aus dem Mittlerem Dogger abgebaut.
Entstehung des Staffelberges
Nachdem sich das Meer am Ende der Oberkreide endgültig aus dem Gebiet zurückgezogen hatte, herrschten in der Frankenalb Hebung und damit Abtragung vor. Seither verlagerte sich der Nordrand der Frankenalb kontinuierlich nach Süden. Heute ist die Abtragung soweit fortgeschritten, dass Gesteine des Oberen Juras nördlich des Obermaintals nicht mehr vorhanden sind. Südlich davon liegt die Hochfläche der Frankenalb, deren nördlichsten Vorposten der Staffelberg bildet. Die Riffgesteine des Staffelberg-Gipfels sind bereits vom flächenhaften Plateau der nördlichen Frankenalb isoliert, sie bilden einen "Zeugenberg". Dieser verdankt seine Existenz der Lage in einem tektonischen Graben, dem "Staffelsteiner Graben", in dem die Riffgesteine zunächst vor der Erosion geschützt waren. Weil diese Gesteine verwitterungsresistenter sind als die benachbarten, überragt der Staffelberg heute seine Umgebung.