Schutzfelsen Pentling
Der Schutzfelsen bei Pentling an der Donau war namengebend für eine bis dahin unbekannte Gesteinsabfolge. Sande und bunte Tone der so genannten Schutzfelsschichten sind die ältesten kreidezeitlichen Sedimente in diesem Gebiet. Sie wurden in der Unterkreide nach einer langen Sedimentationspause abgelagert.
Anfahrt - So finden Sie den Schutzfelsen Pentling
Die A93 an der Anschlussstelle 45 Regensburg Süd verlassen und der Beschilderung nach Pentling folgen. Die Gemeinde geradeaus erst auf der Hölkeringer Straße, dann auf dem Weichslmühlweg durchqueren bis zur Weichselmühle am Donauufer. Dort nach rechts abbiegen und der Uferstraße flussabwärts ca. einen Kilometer bis zum Geotop folgen.
Das Geotop ist Teil des Naturschutzgebietes und Lebensraum gefährdeter Arten. Bitte bleiben Sie auf den Wegen!
Beschreibung
Die Zeit der Kreide
Während der Zeit des Oberen Jura lagen weite Teile Süddeutschlands im Bereich eines tropischen Flachmeeres, an das sich im Süden ein offener Ozean anschloss. In diesem Flachmeer entstanden die mächtigen Kalk- und Dolomitgesteine, die heute die Frankenalb bilden. Am Ende des Jura wich das Meer weit nach Süden zurück, aus dem Flachmeerbereich wurde Festland.
Während der folgenden 40 Millionen Jahren, in der Unterkreide, herrschten tropische Verwitterung und Abtragung vor. Die Kalke und Dolomite der heutigen Albtafel verkarsteten tiefgründig. Es entstand eine Landschaft, wie man sie aus heutigen tropischen Karstgebieten kennt. Zur Zeit der Oberkreide vor ca. 95 Millionen Jahren überflutete das Meer von Süden her erneut das Festland.
Dadurch wurden im Bereich der "Regensburger Bucht" zunächst fossilreiche Sandsteine ("Regensburger Grünsandstein") abgelagert. Über ihnen folgen Sandsteine, Mergel und Kalke der Oberkreide.
Was ist hier zu sehen?
Südlich von Regensburg hat sich die Donau in Jura- und Kreidegesteine eingeschnitten. Den unteren Bereich des Uferhanges bilden verkarstete Massenkalke des Oberen Jura, die häufig steile Felsklippen bilden. Über ihnen liegt Regensburger Grünsandstein aus der Oberkreide.
In der Felswand am Schutzfelsen befindet sich die Schutzfelsenhöhle, eine etwa dreizehn Meter breite, bis fünf Meter tiefe und etwa vier Meter hohe Halbhöhle. Das Dach des Felsüberhanges besteht aus Regensburger Grünsandstein, darunter liegen in einer ehemaligen Karstsenke im Massenkalk die kreidezeitlichen Schutzfelsschichten.
Die Schutzfelsschichten
Im Jahr 1854 beschrieb der bayerische Geologe Carl Wilhelm Gümbel erstmals die zwischen Jurakalken und Regensburger Gründsandstein liegenden Gesteine am Schutzfelsen und benannte sie nach diesem als "Schutzfelsschichten". Damit wurde der Schutzfelsen zur "Typlokalität". Die kaolinitischen Quarzsande, Feinkiese und bunten Tone sind zwar regional weit verbreitet, ihre einzelnen Vorkommen jedoch recht klein.
Sie entstanden während der Unterkreide, als die lange Zeit der Verkarstung durch eine Phase unterbrochen wurde, in der Flüsse verstärkt Sande und Tone aus dem ostbayerischen Grundgebirge herantrugen und ablagerten. Bereits noch vor dem Meeresvorstoß der Oberkreide wurden diese Schichten jedoch wieder fast vollständig abgetragen. Nur in damaligen Höhlen, Dolinen und Karstsenken blieben Reste bis heute erhalten.
Das genaue Alter der Schutzfelsschichten konnte bisher nicht bestimmt werden, denn sie enthalten kaum Fossilien, die eine exakte zeitliche Zuordnung erlauben.
Woher stammt der Name Schutzfelsen?
Die Bezeichnung "Schutzfelsen" geht auf den Botaniker David Heinrich Hoppe (1760 - 1846) zurück, der während eines Unwetters unter dem Felsdach Schutz suchte. Später gründete er dort am 14. Mai 1790 mit weiteren Naturfreunden die älteste noch bestehende botanische Vereinigung der Welt – die Regensburgische Botanische Gesellschaft. Zum Gedenken wird der Schutzfelsen auch als "Hoppefelsen" bezeichnet.
Er ist Bestandteil des Naturschutzgebiets "Max-Schultze-Steig", einem der ältesten Schutzgebiete Bayerns.