Rohstoff-Analytikzentrum

Im Rohstoff-Analytik-Zentrum finden Untersuchungen zur Rohstoffsicherung und Rohstofflandesaufnahme wahrgenommen. Insbesondere werden hier Qualitäts- und Materialeigenschaftsprüfungen von Fest- und Lockergesteinen im Hinblick auf ihre Eignung und Verwendbarkeit in Industrie und Baugewerbe durchgeführt.

Eine Aufgabe ist die begleitende rohstoffgeologische Analytik bei der Erkundung und Bewertung strategisch wichtiger Bodenschätze im Vorfeld der Wirtschaft (im Zuge von Rohstoffprogrammen des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie): Hochreine Quarze für die Silizium-, Solar- und Computer-Industrie; höchstreine Quarze für die Mikrochip- und Glastechnologie; Weißkalke für die Papierindustrie; Sulfatgesteine (Gips, Anhydrit) für die Bauindustrie; Selten Erd Elemente u.a. für Hybridmotoren, Handys und Windräder.

Eine weitere wichtige Aufgabe sind Untersuchungen im Rahmen von Bergrechtsverfahren (als gesetzlicher Auftrag) an feuerfesten Quarzrohstoffen, an säurefesten Tonen sowie an Bentoniten. Als Analytikverfahren werden hierfür durchgeführt: Segerkegelfallpunkt, Säurebeständigkeit sowie Smektitgehalt (Methylenblau-Methode).

Zudem werden Wärmeleitfähigkeitsmessungen für die Oberflächennahe Geothermie durchgeführt.

Ein Blick in das Rohstoff-Analytik-Zentrum Rohstoff-Analytik-Zentrum

Locker- und Festgesteinsanalytik (ohne keramische Rohstoffe)

Auf- und Vorbereitung

Um die Untersuchungen an den Proben (Sande, Kiese, Natursteine, Naturwerksteine) genormt durchführen zu können, sind verschiedene Präparationsschritte notwendig:

  • Grobformatieren
  • Bohren von Gesteinszylindern
  • Zuschneiden der Zylinder und Scheiben
  • Brechen und Mahlen der Gesteine für chemische und mineralogische Analysen
  • Sieben und Schlämmen
  • Abtrennen von Schwermineralen mittels Sink-Schwimmverfahren
  • Thermisches Behandeln
Ein größerer Block wird mit einer Steinsäge zerschnitten Durchtrennen von großformatigen Gesteinsproben

Messverfahren

Im Gesteinslabor werden Proben im Rahmen der Rohstofferkundung und –sicherung beziehungsweise für Bergrechtsverfahren analysiert und charakterisiert. Zu folgenden Kenngrößen werden Untersuchungen durchgeführt:

  • Reindichte, Rohdichte
  • Porosität
  • Wasseraufnahme bei Atmosphärendruck
  • Wasseraufnahme unter Vakuum
  • Sättigungswert
  • Feuchteaufnahme bei 45, 75 und 100% relative Feuchte
  • Kapillare Wasseraufnahme
  • Frost-Tau-Wechsel
  • Einaxiale Druckfestigkeit und E-Modul-Bestimmung
  • Einaxiale Biegezugfestigkeit
  • Zugfestigkeit
  • Hygrische Dilatation
  • Integritätsmessung mittels Ultraschall
  • Weißgrad-Messung
  • Auflicht-Mikroskopie
  • Korngrößenanalyse
  • Feuerfestigkeit mittels Segerkegel (Bergrecht)
Zerstörter Probezylinder durch die Prüfung der Druckfestigkeit Prüfzylinder nach der Prüfung der Druckfestigkeit

Keramotechnische Analytik

Auf- und Vorbereitung

  • Vorzerkleinern mit Backenbrecher und Feinwalzwerk
  • Labormischer (homogenisieren)
  • Feuchtigkeitsgehalt / Anmachwasser
  • Mauken
  • Herstellen von Prüfkörpern (mittels Handextruder beziehungsweise Vakuumstrangpresse)

Messverfahren

  • Plastizitätszahl nach Pfefferkorn
  • Plastizität / Zustandsgrenzen
  • Korngrößenanalyse
  • Methylenblau-Tüpfelmethode (Smektitgehalt, Bergrecht)
  • Trockenbiegefestigkeit
  • Trockenverlust
  • Trocken-, Brenn- und Gesamtschwindung
  • Glühverlust
  • Rohstoffverhalten bei Trocknung und bei oxidierendem Brand im Elektroofen
  • Beschreibung der Gefügeentwicklung und Brennreaktionen / Brennreihe im Labormaßstab
  • Wasseraufnahme bei Atmosphärendruck
  • Wasseraufnahme unter Vakuum
  • Sättigungswert
  • Porosität
  • Frostbeständigkeit
  • Feuerfestigkeit mittels Segerkegel (Bergrecht)
  • Farbmessung der Roh- und Brennfarben mittels Lab-Wert, DIN, C.E.C

Versuchsaufbau an einem Tisch Untersuchungsmethode Methylenblau zur Bestimmung des Smektitgehaltes in Tonen

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