Explosiv- und Kampfstoffe
Welche Stoffe sind relevant?
Neben den bei Altlasten häufig auftretenden Stoffgruppen wie zum Beispiel Schwermetalle, Mineralöl- oder chlorierte Kohlenwasserstoffen stehen bei Rüstungsaltlasten insbesondere die am jeweiligen Standort hergestellten, gelagerten oder vernichteten Explosiv- und Kampfstoffe im Vordergrund. Dabei ist zu unterscheiden zwischen:
Explosivstoffen, zum Beispiel
- Sprengstoffe (zum Beispiel TNT, Hexogen)
- Initialsprengstoffe (zum Beispiel Knallquecksilber)
- Treibladungspulver (zum Beispiel Nitrocellulose)
- pyrotechnische Sätze (zum Beispiel Leuchtmunition, Brand-, Nebel- und Rauchstoffe)
und
Chemischen Kampfstoffen, zum Beispiel
- Augenkampfstoffe (zum Beispiel Benzylbromid, Chloracetophenon)
- Nasen- und Rachenkampfstoffe (zum Beispiel Clark)
- Lungenkampfstoffe (zum Beispiel Chlor, Phosgen)
- Hautkampfstoffe (zum Beispiel Lost)
- Nervengifte (zum Beispiel Tabun, Sarin)
Viele der eingesetzten, verarbeiteten und hergestellten Stoffe sind hoch toxisch. Sie wurden mit dem Ziel der Vernichtung von Leben produziert. Im Boden oder Grundwasser können diese Substanzen in Abhängigkeit der örtlichen Gegebenheiten zum Teil unterschiedlich schnell abgebaut werden, allerdings wird dadurch die Toxizität dieser Substanzen in vielen Fällen nicht entscheidend verringert.
Nutzungsgruppen
Um beurteilen zu können, ob von einem ehemaligen Rüstungsstandort eine Gefahr für den Menschen oder die Umwelt ausgeht, ist es zunächst wichtig zu wissen, was an dem Standort produziert, verarbeitet, gelagert oder vernichtet wurde.
Weiterführende Informationen
Links
- CD-Bestellung Umweltbundesamt: Militärische und Rüstungsaltlasten (Texte 33/2003)
- Bestandsaufnahme von Rüstungsaltlasten