PRESSEMITTEILUNG

Natur: Nr. 06 / Dienstag, 23. März 2021

Lebensräume für Braunkehlchen, Kiebitz und Co.

Über 400 freiwillige Helfer zählen in ganz Bayern Wiesenbrüter

Die Uferschnepfe ist während der Brut auf ungestörte Wiesen, Brachflächen und Moore angewiesen. Die Uferschnepfe ist während der Brut auf ungestörte Wiesen, Brachflächen und Moore angewiesen. (Quelle: LfU/Tim Korschefsky)

+++ Ende März 2021 startet bayernweit die bisher umfassendste Zählung der Bestände wiesenbrütender Vogelarten. Von diesen kurz als Wiesenbrüter bezeichneten Vogelarten sind gemäß der Roten Liste Bayern sieben vom Aussterben bedroht, zwei weitere Arten gelten als stark gefährdet. Der melodisch flötende Gesang des Brachvogels oder die akrobatische Luftbalz des Kiebitzes, die früher vielerorts den Frühling einleiteten, sind heute ein seltenes Erlebnis geworden. Im Rahmen des Biodiversitätsprogramms Bayern 2030 der Bayerischen Staatsregierung soll die Trendwende gelingen. Mit dem „Artenhilfsprogramm Wiesenbrüter“ unterstützt das Bayerische Landesamt für Umwelt (LfU) bereits seit 2014 den Schutz dieser Vögel. Die aktuelle Erhebung wird zeigen, welche Maßnahmen und Programme die größte Wirkung entfalten und wie Fördermittel z.B. für eine spätere Mahd oder das Anlegen von Brache- und Altgrasstreifen gezielt eingesetzt werden können. +++

Über 400 Freiwillige sind in über 1.000 Gebieten an der Zählung beteiligt. Von einer kleineren Ackerfläche mit wenigen Kiebitzpaaren bis hin zum großen Moorgebiet mit dem vollständigen Artenspektrum: Aus ganz Bayern sollen bis Ende 2021 aktuelle und präzise Daten zum Bestand der Wiesenbrüter vorliegen. Die letzte vergleichbare Kartierung erfolgte 2014/2015.

Wiesenbrüter gelten als sogenannte Zeigerarten für intakte Moorlebensräume und Feuchtwiesen. Die Sicherung der wichtigsten bayerischen Wiesenbrütergebiete dient gleichzeitig dem Schutz von seltenen Insekten und Amphibien. Da intakte Moore und Feuchtwiesen enorme Mengen Kohlenstoff speichern, senkt der Schutz von Wiesenbrütergebieten die CO2-Emissionen und trägt so zum Klimaschutz bei.

Der Begriff Wiesenbrüter umfasst Vogelarten, die im Grünland am Boden brüten. Bekassine, Braunkehlchen, Grauammer, Brachvogel, Rotschenkel, Uferschnepfe und Wiesenpieper sind in Bayern vom Aussterben bedroht (Rote Liste 1), Wachtelkönig und Kiebitz sind stark gefährdet (Rote Liste 2).

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