PRESSEMITTEILUNG

Natur: Nr. 42 / Donnerstag, 17. Oktober 2024

Nach jahrelanger Gemeinschaftsarbeit von Ehrenamt, Wissenschaft und Naturschutz erscheint die neue „Flora von Bayern“ in Buchform

Der Deutsche Kranzenzian (Gentianella germanica) besiedelt Magerrasen sowohl in den Alpen, als auch im Flachland. Der Deutsche Kranzenzian (Gentianella germanica) besiedelt Magerrasen sowohl in den Alpen, als auch im Flachland. (Quelle: Stephanie Millonig)

+++ 110 Jahre nachdem Franz Vollmann von der Bayerischen Botanischen Gesellschaft mit seiner „Flora von Bayern 1914“ die letzte Übersicht zur Pflanzenwelt Bayerns veröffentlicht hat, erscheint nun eine neue, umfassende Flora von Bayern in Buchform. In diesem vierbändigen Werk ist der aktuelle Kenntnisstand über die Farn- und Blütenpflanzen Bayerns dokumentiert. +++

Die neue Flora von Bayern ist eine gemeinsame Veröffentlichung der Bayerischen Botanischen Gesellschaft, des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU), der Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns (SNSB) und der AG Flora von Bayern. Ihr ging eine intensive Erfassung, Kartierung und Dokumentation der Pflanzenwelt in ganz Bayern über mehr als 50 Jahre voraus. Über 200 Ehrenamtliche und viele Auftragskartierer haben im ganzen Land daran mitgearbeitet. Nur so konnten das gesamte Artenspektrum und der aktuelle Zustand der Pflanzenwelt Bayerns von der Rhön bis ins Allgäu erfasst werden. Insgesamt wurden 15,9 Millionen Beobachtungsdaten erhoben, die an den SNSB und am LfU kuratiert und ausgewertet werden. Durch die Auswertung von historischen Quellen und Pflanzensammlungen (Herbarien) berücksichtigt die Publikation Angaben zu Pflanzenvorkommen aus Bayern der letzten 250 Jahre. Der Umfang der erfassten Daten sowie die große Zahl der ehrenamtlich Beteiligten machen die neue Flora von Bayern zu einem herausragenden Citizen-Science-Projekt („Bürgerwissenschaftler“).

Die aktuelle Dokumentation gibt ein genaues Bild des Zustands der Pflanzenwelt Bayerns. Die Flora von Bayern umfasst vier Bände (drei Hauptbände und einen Registerband) mit insgesamt 2.880 Seiten, verfasst von über 60 Autorinnen und Autoren. Sie ermöglicht Aussagen zur Gefährdung und zum Rückgang einzelner Arten, sowie zur Ausbreitung anderer Arten, insbesondere Neophyten. Im Werk werden 5.886 Pflanzensippen behandelt, die bisher in Bayern nachgewiesen wurden. Mehr als die Hälfte der Pflanzensippen wird im Buch mit ausführlichem Text und einer Verbreitungskarte dargestellt. Alle einheimischen Arten sowie die gebietsfremden Arten (Neophyta), die sich in Bayern etabliert haben, sind mit ihren entscheidenden Merkmalen kurz beschrieben, inklusive Angaben zu Wuchsort und Lebensraum, Verbreitung in Bayern, Gefährdung und Schutz. Die Flora von Bayern enthält 3.156 farbige Verbreitungskarten. Viele Pflanzenarten werden zudem mit Farbfotos abgebildet, wobei vor allem darauf Wert gelegt wurde, schwierig zu bestimmende Arten mit ihren Bestimmungsmerkmalen im Vergleich abzubilden. Aber auch für Bayern besonders typische oder seltene Arten werden im natürlichen Lebensraum gezeigt.

Die Flora von Bayern richtet sich an Naturfreunde, Botaniker und botanisch Interessierte und bietet zudem eine Grundlage für die naturschutzfachliche Arbeit. Die Herausgeber und alle Mitwirkende freuen sich, das Werk nun endlich der breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können. Die festliche Buchvorstellung findet im Rahmen des „Tages der Bayernflora“ am Samstag, 26. Oktober 2024 im Großen Hörsaal der Botanischen Staatssammlung München statt, die Anmeldung ist ab sofort möglich.

Programm und Anmeldung: https://www.diversitymobile.net/wiki/11._Tag_der_Bayernflora

Publikation:
Meierott, L., Fleischmann, A., Klotz, J., Ruff, M., & Lippert, W. (2024): Flora von Bayern. Haupt-Verlag, Bern, 2880 Seiten.

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