PRESSEMITTEILUNG
Abfall: Nr. 31 / Montag, 11. Oktober 2021
Ergebnisse der Bayerischen Ressourceneffizienztage 2021
Gemeinsam die Zukunft ressourceneffizient gestalten
+++ Die ersten Bayerischen Ressourceneffizienztage am 30. September und
1. Oktober 2021 zeigten auf, wie durch ressourceneffizientes Wirtschaften zwei der größten Herausforderungen unserer Zeit, dem Klimawandel und der Verknappung von Rohstoffen, begegnet werden kann. Die Schwerpunkte der digitalen Veranstaltung umfassten die Themen Klimaschutz, Ökodesign, Digitalisierung und Kunststoffe im Kontext der Ressourceneffizienz. Bei den Bayerischen Ressourceneffizienztage sicherte der Bayerische Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz, Thorsten Glauber, den Ausbau des Ressourceneffizienz-Zentrums Bayern (REZ) ab April 2022 zum CleanTech Hub für die Kreislaufwirtschaft der Zukunft zu. Das REZ ist als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen zum Thema Rohstoff- und Materialeffizienz in Bayern am Bayerischen Landesamt für Umwelt angesiedelt. +++
Die Herstellung von Materialien, Produkten und Lebensmitteln sowie die Landbewirtschaftung verursachen 45 % der globalen Treibhausgasemissionen. Aufgrund einer wachsenden Bevölkerung ist es notwendig, die Emissionen und den Bedarf an Rohstoffen zu reduzieren. Diese Ziele lassen sich beispielsweise durch eine nachhaltige Materialauswahl und eine bessere Umsetzung der Kreislaufwirtschaft erreichen. Hier besteht großes Potenzial für den Klimaschutz.
Weitere Potenziale zur Steigerung der Material- und Rohstoffeffizienz im Unternehmen liegen insbesondere in der Produktentwicklung. Design darf nicht nur dazu dienen, ein Produkt zu verschönern, sondern soll im besten Fall auch reale Probleme identifizieren und lösen. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, ein kreislauffähiges Produktdesign mit passenden Geschäftsmodellen zu verknüpfen, die das Produkt beispielsweise über ein Leasing oder als Dienstleistung anbieten. Dies kann dazu führen, dass die Produkte regelmäßig gewartet, im Bedarfsfall repariert werden und schließlich in das Unternehmen zurückgelangen.
Beim Thema Digitalisierung wurde die Bedeutung einer individuellen Digitalisierungsstrategie im Unternehmen vor der Einführung digitaler Lösungen hervorgehoben. Eine solche Strategie definiert, welche Daten zu welchem Zweck erhoben werden sollen, um nur so viele Daten wie nötig zu sammeln. Denn die Einrichtung einer digitalen Infrastruktur im Unternehmen benötigt zusätzliche Ressourcen. Einen Ansatz zur Einsparung von Ressourcen mithilfe der Digitalisierung bietet der digitale Produktpass. In einer Datenbank werden die entlang der Lieferkette benötigten Rohstoffe und Materialien für ein Produkt gespeichert und für alle am Produkt Beteiligten zur Verfügung gestellt. Mithilfe dieser Informationen soll die Kreislaufführung von Materialien erleichtert werden.
Kunststoffe sind aufgrund ihrer Eigenschaften ein essenzieller Bestandteil vieler Konsumgüter. Gleichzeitig belasten achtlos weggeworfene Einweg-Kunststoffprodukte die Umwelt. Im Rahmen der Fachforen wurden zwei Projekte vorgestellt, die dazu beitragen wollen, die Kreislauffähigkeit von Kunststoffprodukten zu steigern. Diese beinhalten zum einen die Erarbeitung eines Werkzeugs zur multikriteriellen Materialauswahl für Kunststoffprodukte und zum anderen die Entwicklung eines neuen Sortieralgorithmus für ein verbessertes Kunststoffrecycling. Der Grundstein für eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft liegt auch hier in der Zusammenarbeit aller entlang eines Produktlebenszyklus beteiligten Akteure.
Weitere Informationen unter: www.rez.bayern.de
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