PRESSEMITTEILUNG

Natur: Nr. 11 / Donnerstag, 12. März 2020

Scheckenfalter, Moorfrosch und Co.: Seltene Tier- und Pflanzenarten im Focus

Start der Naturschutzfachkartierung im Landkreis Forchheim

Zur Paarungszeit wechseln Moorfrosch-Männchen ihre Farbe bis zu einem intensiven Blau. Zur Paarungszeit wechseln Moorfrosch-Männchen ihre Farbe bis zu einem intensiven Blau. (Quelle: Dr. Wolfgang Völkl)

+++ Im Auftrag des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) beginnt im Landkreis Forchheim derzeit die Naturschutzfachkartierung. Im Zeitraum von zwei Jahren werden wichtige Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten aus verschiedenen Artengruppen kartiert und vorhandene Grundlagendaten aktualisiert. „Die Erfassung ist eine wichtige Basis für die Arbeit von Behörden, Kommunen, Planungsbüros und wissenschaftlichen Einrichtungen“, betonte LfU-Präsident Claus Kumutat zum Auftakt der Naturschutzfachkartierung. Die Ergebnisse, die voraussichtlich im Herbst 2022 vorliegen, unterstützen fachlich fundierte Aussagen im Naturschutz und tragen zu einem effektiven Einsatz von Fördermitteln bei. +++

Wo gibt es noch den Moorfrosch, seltene Libellen und Schmetterlinge wie die Quelljungfern, Schecken- und Feuerfalter oder die Rotflügelige Schnarrschrecke? Auch Vögel wie der Wendehals werden gesucht. Sein Gesang ist im April und Mai nur noch selten zu hören, sein Bestand geht in den letzten Jahren in Bayern sehr stark zurück. Unter anderem im Landkreis Forchheim hat diese Vogelart ihren bayerischen Verbreitungsschwerpunkt.

Gegenstand der Kartierung sind die sechs Artengruppen Vögel, Reptilien, Amphibien, Libellen, Schmetterlinge und Heuschrecken. Daneben werden spezielle botanische Fachfragen untersucht. Die Felsbereiche um Gößweinstein und Obertrubach und einige Teiche beim Naturschutzgebiet „Langenbachgrund und Haarweiherkette“ sind hierfür von besonderem Interesse.

Die Arbeiten werden in Abstimmung mit den Naturschutzbehörden am Landratsamt und bei der Regierung von Oberfranken durchgeführt. Die Gemeinden des Landkreises sowie Behörden und Verbände wurden über den Beginn der Naturschutzfachkartierung direkt informiert. Zudem wurden die Gemeinden gebeten, die Bürger über die geplanten Arbeiten durch eine amtliche Veröffentlichung in Kenntnis zu setzen.

Neben dem aktuellen Nachweis von Arten und ihren Lebensräumen ermöglicht die Kartierung auch den Vergleich mit älteren Daten. So können Aussagen zur Bestandsentwicklung seltener Arten gemacht und Fördermaßnahmen für bedrohte Arten gezielt umgesetzt werden.

Weitere Informationen:

Die Naturschutzfachkartierung liefert Informationen über bedrohte Tierarten eines Landkreises. Wiederholungskartierungen dienen dazu, die Daten auf den neuesten Stand zu bringen. Die Ergebnisse werden in der landesweiten Datenbank der Artenschutzkartierung zentral gespeichert. Das LfU koordiniert die Arbeiten bayernweit und stellt die Ergebnisse auf Anfrage für Planungsvorhaben zur Verfügung.

https://www.lfu.bayern.de/natur/artenschutzkartierung/naturschutzfachkartierung/index.htm

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