Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Wiedehopf (Upupa epops)

Rote Liste Bayern: Vom Aussterben bedroht
Rote Liste Deutschland: Gefährdet
Erhaltungszustand Kontinental: In Bezug auf Status Brutvorkommen: ungünstig/schlecht, in Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig
Erhaltungszustand Alpin:

Verbreitung und Bestandssituation

Das Areal des Wiedehopfs erstreckt sich von Nordafrika über das südliche und mittlere Eurasien bis Indochina und Sumatra.

Der Wiedehopf ist seit 2005 nach mehreren Jahren der Abwesenheit wieder Brutvogel in Bayern. Das besiedelte Brutareal hat sich seit dem letzten Kartierzeitraum von 1996-1999 wesentlich verkleinert. Die Brutnachweise konzentrieren sich auf wenige Stellen in Unter- und Mittelfranken. Einzelbruten oder Brutverdacht wurden darüber hinaus aus dem Sandgebiet Abensberg (Lkr. Kelheim), dem Salzach-Hügelland und dem Berchtesgadener Land gemeldet.

Angaben über wahrscheinliche oder mögliche Bruten beziehen sich wohl meist auf späte Durchzügler und umherstreifende Vögel.

Während der Wiedehopf bis Mitte des 20. Jahrhunderts noch weit verbreitet war und sogar bis in die Alpentäler vorkam, nahm der Bestand bis zum Erlöschen des letzten bekannten Brutplatzes 1997 kontinuierlich ab. Abgesehen von einzelnen Verdachtsfällen kam es erst 2005 wieder zu zwei sicheren Brutnachweisen in Unterfranken. Auch in den folgenden Jahren gab es in Unter- und Mittelfranken erfolgreiche Bruten, sodass der Wiedehopf derzeit wieder als regelmäßiger Brutvogel gelten kann. 2015 konnten nach nicht systematischen Erfassungen der Arbeitsgemeinschaft seltener Brutvögel 4 Brutpaare nachgewiesen werden. (Weixler et al. 2016)

Brutbestand: 3-5 Brutpaare (VSW 2016)

Kurzfristiger Bestandstrend: stabil

Fundortkarte

Wiedehopf (Upupa epops)

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX



Letzter Daten-Import erfolgte am 25.9.2024.

Fundorte als Tabelle anzeigen

Vorkommen in Bayern

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
5526 Bischofsheim a.d.Rhön
5727 Münnerstadt
5730 Heldburg
5731 Coburg
5820 Langenselbold
5825 Hammelburg
5826 Bad Kissingen Süd
5829 Hofheim i.UFr.
5833 Burgkunstadt
5835 Stadtsteinach
5837 Weißenstadt
5838 Selb
5920 Alzenau i.UFr.
5925 Gauaschach
5931 Ebensfeld
5933 Weismain
5937 Fichtelberg
6020 Aschaffenburg
6021 Haibach
6031 Bamberg Nord
6120 Obernburg a.Main
6124 Remlingen
6125 Würzburg Nord
6127 Volkach
6131 Bamberg Süd
6225 Würzburg Süd
6226 Kitzingen
6227 Iphofen
6231 Adelsdorf
6325 Giebelstadt
6326 Ochsenfurt
6327 Markt Einersheim
6331 Röttenbach
6333 Gräfenberg
6336 Vilseck
6337 Kaltenbrunn
6338 Weiden i.d.OPf.
6426 Aub
6427 Uffenheim
6428 Bad Windsheim
6429 Neustadt a.d.Aisch
6431 Herzogenaurach
6432 Erlangen Süd
6433 Lauf a.d.Pegnitz
6434 Hersbruck
6436 Sulzbach-Rosenberg Nord
6526 Creglingen
6531 Fürth
6532 Nürnberg
6533 Röthenbach a.d.Pegnitz
6534 Happurg
6536 Sulzbach-Rosenberg Süd
6539 Nabburg
6629 Ansbach Nord
6631 Roßtal
6632 Schwabach
6633 Feucht
6636 Kastl
6732 Roth
6733 Allersberg
6736 Velburg
6737 Schmidmühlen
6743 Neukirchen b.Hl.Blut
6830 Gunzenhausen
6831 Spalt
6833 Hilpoltstein
6834 Berching
6927 Dinkelsbühl
6929 Wassertrüdingen
6931 Weißenburg i.Bay.
6938 Regensburg
6939 Donaustauf
7029 Oettingen i.Bay.
7031 Treuchtlingen
7038 Bad Abbach
7039 Mintraching
7130 Wemding
7138 Langquaid
7146 Grafenau
7147 Freyung
7229 Bissingen
7230 Donauwörth
7235 Vohburg a.d.Donau
7236 Münchsmünster
7237 Siegenburg
7243 Plattling
7244 Osterhofen
7333 Karlshuld
7335 Geisenfeld
7339 Ergoldsbach
7342 Landau a.d.Isar
7343 Eichendorf
7427 Sontheim a.d.Brenz
7428 Dillingen a.d.Donau West
7437 Bruckberg
7438 Landshut West
7439 Landshut Ost
7526 Ulm Nordost
7527 Günzburg
7533 Kühbach
7534 Petershausen
7535 Allershausen
7537 Moosburg a.d.Isar
7626 Ulm-Südost (Neu-Ulm)
7628 Jettingen
7629 Dinkelscherben
7631 Augsburg
7636 Freising Süd
7637 Erding
7640 Egglkofen
7643 Tann
7731 Mering
7732 Mammendorf
7733 Maisach
7734 Dachau
7735 Oberschleißheim
7736 Ismaning
7739 Schwindegg
7742 Altötting
7828 Kirchheim i.Schw.
7830 Schwabmünchen
7832 Türkenfeld
7833 Fürstenfeldbruck
7835 München
7841 Garching a.d.Alz
7842 Burghausen
7927 Amendingen
7929 Bad Wörishofen
7931 Landsberg am Lech
7932 Utting am Ammersee
7934 Starnberg Nord
7935 München-Solln
7937 Grafing b.München
8026 Aitrach
8030 Waal
8032 Dießen a.Ammersee
8035 Sauerlach
8037 Glonn
8038 Rott a.Inn
8043 Laufen
8128 Obergünzburg
8129 Kaufbeuren
8133 Seeshaupt
8138 Rosenheim
8139 Stephanskirchen
8140 Prien a.Chiemsee
8141 Traunstein
8143 Freilassing
8226 Isny im Allgäu-Nord
8230 Lechbruck
8234 Penzberg
8236 Tegernsee
8238 Neubeuern
8327 Buchenberg
8332 Unterammergau
8333 Murnau a.Staffelsee
8336 Rottach-Egern
8343 Berchtesgaden West
8344 Berchtesgaden Ost
8424 Lindau (Bodensee)
8427 Immenstadt i.Allgäu
8433 Eschenlohe
8533 Mittenwald
Letzter Daten-Import erfolgte am 25.9.2024.

Lebensraum und Lebensweise

Der Wiedehopf brütet in offenen, warmen und trockenen Landschaften. Kurze und schüttere Pflanzendecken ermöglichen die Nahrungsaufnahme, ebenso weicher und lockerer Boden. Als Höhlenbrüter bevorzugt der Wiedehopf Streuobstwiesen, Weinanbaugebiete, trockene Kiefernwälder und Weide-, Garten- und Ackerlandschaften mit wenig intensiver Bodennutzung. Steinhaufen, Erdspalten, Höhlenbäume, Mauerlöcher und Holzstöße bieten ihm dort Brutplätze. In baumarmen Gebieten findet der Wiedehopf in menschlichen Siedlungen Brutmöglichkeiten in Viehställen, Scheunen, Mauern, Lesesteinhaufen und Nistkästen.

Phänologie

Sehr seltener Brutvogel

Wanderungen: regelmäßiger Durchzügler, Langstreckenzieher; Heimzug ab Ende März, Abzug ab Mitte Juli, bei Zweitbruten August/September

Brut: Höhlen- und Halbhöhlenbrüter

Brutzeit: Anfang April bis Ende Juli; Legebeginn ab Anfang Mai

Tagesperiodik: tagaktiv

Zug: nachts


Brutzeit-Diagramm
Dunkle Sektorenfarbe weist auf die Hauptbrutzeit der Art in Bayern hin.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

Der Bestand des Wiedehopfs ist in Bayern vom Aussterben bedroht. Auf der Roten Liste der wandernden Vogelarten wird der Wiedehopf als gefährdet geführt.

Gegenwärtig sind für den Rückgang die Entwicklungen der Kulturlandschaft als entscheidender Faktor zu nennen, die auf Intensivierung der landwirtschaftlichen Bodennutzung zurückgehen. Sie sorgen vor allem für eine Verschlechterung des Nahrungsangebots. In die gleiche Richtung wirken einheitlich intensiv bewirtschaftete, große Flächen, Verlust von Kleinstrukturen und extensiv genutzten Flächen, Eutrophierung, Pestizide und andere Ursachen der Verarmung der Großinsektenfauna.

Hinzu kommen Bautätigkeit und Versiegelung von Böden auch im ländlichen Bereich.

Brutplatzmangel spielt eine Rolle und kann lokal mit Nistkästen ausgeglichen werden.

Verluste auf dem Zug spielen ebenfalls eine Rolle.

Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen

  • In ausgeräumten oder höhlenarmen Gebieten kann das Angebot von Nisthilfen nützlich sein

  • Gezielte Förderung von bodenbewohnenden Großinsekten und deren Enzwicklungsstadien sowie späte Mahd sichert die Nahrungsgrundlage (Heuschrecken)

Sonstige Hinweise

  • Meldungen von Bruthinweisen und -nachweisen an die Vogelschutzwarte am LfU und die Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft seltener Brutvögel sind besonders erwünscht.

Ergänzende Informationen

Weixler, K., Fünfstück, H.-J. & S. Biele (2016): Seltene Brutvögel in Bayern 2014-2015. 5. Bericht der Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel in Bayern. - OTUS 8: 60-116.