Bayerisches Federgras (Stipa pulcherrima subsp. bavarica)
Rote Liste Bayern: | Vom Aussterben bedroht |
Rote Liste Deutschland: | Vom Aussterben bedroht |
Erhaltungszustand Kontinental: | Günstig |
Erhaltungszustand Alpin: |
Verbreitung und Bestandssituation
Stipa pulcherrima ssp. bavarica hat sein einziges Vorkommen weltweit bei Neuburg an der Donau mit gut 100 Horsten (Quinger 2008).
Lebensraum und Lebensweise
Die Pflanzen wachsen an einem trockenwarmen Standort auf Vorsprüngen von Steilwänden und Felsköpfen aus Dolomit in feinerdereichen Spalten und kleinen Verebnungen.
Die Vermehrung erfolgt fast ausschließlich durch Samen. Nur selten kommt es zu einer Vermehrung durch Zerfallsprozesse des Sprosses. Je nach den Verhältnissen am Wuchsort können die Pflanzen ab dem dritten Jahr zur Blüte gelangen. Durch Bewegungen der Granne ist der Samen in der Lage in den Boden und in Spalten einzudringen und sich dort zu verhaken.
Gefährdungen und Beeinträchtigungen
- Geringe Individuenzahl und Vorkommen an einem einzigen Fundort machen den Bestand anfällig gegenüber Zufallsereignissen
- Sukzession, insbesondere Verbuschung mit einhergehender Verschattung und Verdrängung
- Tritt, Nährstoffeintrag
- Sammeln
Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen
Das einzige bekannte Vorkommen muss in jedem Fall erhalten bleiben. Schutzmaßnahmen sind
- Verbuschung entgegen wirken
- Absperrung gegenüber Öffentlichkeit
Sonstige Hinweise
Der taxonomische Status der Art ist unsicher (Nossol 2007, Quinger 2008).
Ergänzende Informationen
Literatur
Nossol, C. (2007): Genetische Struktur und Reproduktion von Stipa pulcherrima K. Koch s.l. in Mitteleuropa. - Unveröff. Diplomarbeit an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg, 87 S. + Anhang.
Quinger, B. (2008): Bestandsanalysen und Schutzkonzeptionen zu einigen stark bedrohten Blütenpflanzen in Oberbayern mit besonderer Berücksichtigung des Ammer-Loisach-Vorlandes (2006-2008). Teilbericht D: Stipa pulcherrima ssp. bavarica im Lkr. Neuburg-Schrobenhausen. - Bericht im Auftrag des Bayerischen Landesamts für Umwelt, Augsburg, 17 S.