Das Areal der Art erstreckt sich von der borealen Zone bis in die wechselfeuchten Tropen der paläarktischen und orientalischen Region. In Europa sind nur Sardinien und nördl. Breiten größer als 70°N nicht besiedelt. In Nord- und Südamerika, Australien und Neuseeland wurde die Art eingeführt.

Der Haussperling ist in Bayern flächendeckend verbreitet. Unbesiedelt sind lediglich die höheren Lagen der Alpen und waldreiche Gebiete ohne Ortschaften. Eine Veränderung des Areals im Vergleich zum Zeitraum 1996-1999 ist nicht erkennbar.

Die aktuelle Bestandsschätzung liegt nur bei knapp 20 % der Angaben von 1996-1999. Hierbei handelt es sich um ein methodisches Artefakt und zeigt die Unsicherheiten, die bei der Ermittlung der Zahlen für die jeweiligen Zeiträume auftreten können.

Brutbestand: 200.000-530.000 Brutpaare

Kurzfristiger Bestandstrend: Rückgang > 20 %

Der Haussperling besiedelt ganzjährig vor allem Städte und Dörfer, aber auch einzelne Höfe oder Gebäude, bevorzugt mit Nutztierhaltungen. Als Nahrungsgeneralist werden hauptsächlich Sämereien oder andere Pflanzenbestandteile sowie tierische Anteile genutzt. Nestlinge werden fast ausschließlich mit Wirbellosen versorgt.

Sehr häufiger Brutvogel

Wanderungen: Standvogel; Dispersionswanderungen der Jungvögel

Brut: Nischen-, Höhlen- und Freibrüter; außergewöhnliche Neststandorte möglich (z. B. Straßenlaterne)

Brutzeit: Anfang März bis Mitte November; Hauptlegebeginn ab Mitte April

Tagesperiodik: tagaktiv

Der Haussperling steht in Bayern auf der Vorwarnliste.

Hauptgefährdungen des Haussperlings sind der Verlust von Brutmöglichkeiten durch Modernisierung von Gebäuden (z. B. Verschließung von Brutnischen) und Technisierung der landwirtschaftlich genutzten Anlagen (u. a. Ställe). Auch schon besetzte Brutplätze sind durch aktive Zerstörung gefährdet.

Modernes Bauen (z. B. große Glasfassaden) erhöht das Anflugrisiko.

Hinzu kommen Rückgang der Arthropodennahrung zur Jungenaufzucht oder Körnernahrung durch Biozideinsatz, Ausräumung der Landschaft, Umstellung und Intensivierung des landwirtschaftlichen Anbaus.

• Aufgrund fehlender Territiorialstruktur sind Haussperlinge nur mit extrem hohem Aufwand gut zählbar (Braun 1999).

Braun, H.-G. (1999): Auswirkungen der Altbausanierung auf die innerstädtische Brutvogelfauna: Siedlungsökologische Untersuchungen in Berlin-Kreuzberg. - Vogelwelt 120: 39-51.

Weiterführende Literatur:

Schmid, H., W. Doppler, D. Heyen & M. Rössler (2012): Vogelfreundliches Bauen mit Glas und Licht. 2., überarbeitete Auflage. - Schweizerische Vogelwarte Sempach.

Bayerisches Landesamt für Umwelt (2015): Monitoring häufiger Brutvögel in Bayern - Auswertung der ersten 10 Jahre 2004-2013.