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Zwergschnepfe (Lymnocryptes minimus)
Rote Liste Bayern: | Ausgestorben oder verschollen |
Rote Liste Deutschland: | |
Erhaltungszustand Kontinental: | In Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig |
Erhaltungszustand Alpin: |
Verbreitung und Bestandssituation
Die Zwergschnepfe ist boreal und subboreal von Nordosteuropa bis Ostsibirien verbreitet.
In Bayern ist die Art etwa seit 1862 ausgestorben. Die letzten Brutnachweise wurden bei Erlangen erbracht.
Lebensraum und Lebensweise
Ursprünglich besiedelte die Zwergschnepfe große Moore oder nasse Wiesen.
Rastplätze finden sich in Verlandungszonen, nassen Wiesenflächen, Schlick-, Schwemm- oder Ruderalflächen, Quellsümpfen, Wiesengräben oder vernässten Stellen.
Phänologie
Regelmäßiger Durchzügler und Überwinterer
Brut: Bodenbrüter, versteckt in niedriger Vegetation
Tagesperiodik: dämmerungsaktiv
Zug: nachts
Gefährdungen und Beeinträchtigungen
Die Zwergschnepfe ist in Bayern als Brutvogel ausgestorben. Auf der Roten Liste der wandernden Vogelarten wird die Art als gefährdet eingestuft.
Ursachen, die zum Aussterben der Art führten, waren Lebensraumverluste durch landwirtschaftliche Veränderungen, Trockenlegung von Feuchtflächen, Umbruch, Verlust von Extensivweiden sowie Ausbau und Begradigung von Flüssen.
Für die bayerischen Wintergäste sind Störungen an den Rastplätzen der Hauptgefährdungsgrund.
Sonstige Hinweise
- Die Art ist im Winter sehr heimlich und deshalb schwer zu beobachten.
Ergänzende Informationen
Weiterführende Literatur:
Bayerisches Landesamt für Umwelt (verschiedene Jahre): Ergebnisse der Wasservogelzählung in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg.
Wahl, J., S. Garthe, T. Heinicke, W. Knief, B. Petersen, C. Sudfeldt & P. Südbeck (2007): Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 44: 83-105.
Wahl, J. & T. Heinicke (2013): Aktualisierung der Schwellenwerte zur Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 49/50: 85-97.