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Silbermöwe (Larus argentatus)
Rote Liste Bayern: | |
Rote Liste Deutschland: | Arten der Vorwarnliste |
Erhaltungszustand Kontinental: | In Bezug auf Status Rastvorkommen: ungünstig/unzureichend |
Erhaltungszustand Alpin: | In Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig |
Silbermöwe: adult Schlichtkleid
Foto: Christoph Moning
Verbreitung und Bestandssituation
Das Areal der Art erstreckt sich von den westeuropäischen Atlantikküsten bis Finnland.
Ab 1950 sind von der Nordseeinsel Mellum 312 Silbermöwenküken auf Tiergärten Süddeutschlands und der Schweiz verteilt worden. Die dort aufgezogenen Jungmöwen ließ man frei. Wahrscheinlich aus München tauchten junge Silbermöwen im Ismaninger Teichgebiet auf. Teilweise erfolgreiche Freibruten in Tiergärten waren ab 1955 zu beobachten. Das Brutpaar am Altmühlsee, das 1987 einen Jungvogel großzog, stammte vermutlich aus dem Tiergarten Nürnberg. 2014 kam es zu einer Mischbrut an der ostbayerischen Donau bei Niedermotzing, welche jedoch erfolglos blieb (Tautz & Krätzel 2014).
In Bayern tritt die Silbermöwe vor allem als regelmäßiger Durchzügler und Wintergast auf.
Die wichtigsten Rast- und Überwinterungsgewässer in Bayern sind die großen Seen des Alpenvorlands sowie größere Flüsse.
Brutbestand: 0 Brutpaare, unregelmäßige Bruten möglich
Rastmaximum: 50 Ind. (LfU)
Lebensraum und Lebensweise
Zu allen Jahreszeiten bevorzugter Küstenvogel, im Winter vielfach an Mülldeponien (in der Vergangenheit), in Fischereihäfen, Schlachthöfen etc. zu finden. Brütet an der Küste in Dünen, in lockerem Gras, auf Kiesstränden, Felsinseln, im Binnenland auch an und auf Gebäuden.
Phänologie
Brutgast
Wanderungen: regelmäßiger Durchzügler und Wintergast; Schwacher Durchzug im März und August/September, Wintergäste hauptsächlich von November bis Februar, vereinzelt können Silbermöwen in allen Monaten beobachtet werden
Brut: Bodenbrüter, Nest auf trockenem Untergrund, auf Baumstümpfen und Dächern
Brutzeit: Anfang April bis Juli; Eiablage Mitte April bis Anfang Juli
Tagesperiodik: tagaktiv
Zug: tags und nachts
Rastzeit-Diagramm
Relative Häufigkeit der Art in Bayern während der Wintermonate.
Gefährdungen und Beeinträchtigungen
Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird die Silbermöwe als ungefährdet eingestuft.
Die Silbermöwe ist v. a. durch direkte Verfolgung (Abschuss, indirekte Vergiftung) im Hauptverbreitungsgebiet bedroht.
Ein abnehmendes Nahrungsangebot zusätzlich in den Überwinterungsgebieten kann den Bestand dezimieren.
Sonstige Hinweise
- Da es eine gelbfüßige Morphe gibt, sind Verwechslungen mit Mittelmeermöwen an der Tagesordnung.
Ergänzende Informationen
Bayerisches Landesamt für Umwelt (verschiedene Jahre): Ergebnisse der Wasservogelzählung in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg. -https://www.lfu.bayern.de/natur/monitoring_vogelbestand/rastende_wasservoegel/index.htm (Abruf am 19.03.2018)
Tautz, S. & K. Krätzel (2014)
: Mischbrut von Silbermöwe Larus argentatus und Mittelmeermöwe L. michahellis an der ostbayerischen Donau. - OTUS 6: 5-10.Weiterführende Literatur:
Wahl, J., S. Garthe, T. Heinicke, W. Knief, B. Petersen, C. Sudfeldt & P. Südbeck (2007): Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 44: 83-105.
Wahl, J. & T. Heinicke (2013): Aktualisierung der Schwellenwerte zur Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 49/50: 85-97.