Das Areal der Rauchschwalbe erstreckt sich von Westeuropa ostwärts bis Japan, südlich bis Nordafrika und Südchina, in Nordamerika von Südalaska bis Mexiko.

Mit Ausnahme höherer Gebirgslagen ist die Rauchschwalbe in Bayern flächendeckend verbreitet. Im Vergleich zum Erfassungs-zeitraum 1996-1999 sind keine Veränderungen erkennbar. Verbreitungslücken beziehen sich außerhalb der Alpen fast immer auf Kartierungslücken.

Die aktuelle Bestandsschätzung liegt deutlich unter jener aus den Jahren von 1996-1999. Daten des Monitorings häufiger Brutvögel zeigen langfristig einen negativen, kurzfristig jedoch keinen eindeutigen Trend.

Brutbestand: 79.000-150.000 Brutpaare

Kurzfristiger Bestandstrend: stabil

Brutplätze liegen vor allem in Dörfern und Einzelhäusern des ländlichen Raums, deutlich weniger als bei der Mehlschwalbe in städtischen Siedlungen, wohl deshalb, weil die Nester meist im Inneren von Gebäuden, vor allem in Viehställen, Scheunen usw. angelegt werden. Großflächige Röhrichtbestände werden vor und nach der Brutzeit als Massenschlafplätze aufgesucht.

Sehr häufiger Brutvogel

Wanderungen: zahlreicher Durchzügler, Langstreckenzieher; Ankunft im Brutgebiet ab Ende März, meist Anfang April, Abzug ab August

Brut: Nischenbrüter, Nest meist in frei zugänglichen Gebäuden, gelegentlich auch Außennester, bis zu drei Jahresbruten möglich

Brutzeit: Anfang April bis Anfang Oktober; Legebeginn ab Mitte April

Tagesperiodik: tagaktiv

Zug: tags

Die Rauchschwalbe steht auf der Vorwarnliste der bayerischen Brutvögel. Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird sie als ungefährdet eingestuft.

Der Bestand ist zwar noch groß, doch werden aktuelle und absehbare Eingriffe durch laufende oder geplante Maßnahmen merkliche Bestandsreduktionen zur Folge haben. Die Gefährdungsfaktoren sind denen ähnlich, die bei der Mehlschwalbe bereits zu merkbaren Bestandsabnahmen geführt haben. Hierzu zählen durch moderne Bautechnik und -planung wachsende Probleme, geeignete Nistplätze zu finden.

Die zunehmende Versiegelung von Böden in Siedlungen und ihrer Umgebung verursacht Mangel an Nistmaterial. Mehr als bei der Mehlschwalbe dürfte der Rückgang an landwirtschaftlichen Gebäuden in ländlichen Siedlungen und ganz allgemein zunehmende Verstädterung des Siedlungsbildes eine Rolle spielen, da Möglichkeiten von Nestanlagen im Inneren von Gebäuden abnehmen. Möglicherweise haben Pferdeställe einen Teil der Bestandsabnahme abgefedert (VSW 2018).

Hinzu kommen Änderungen in Verteilung und Menge der Nahrung und schließlich Probleme auf dem Zug und im Winterquartier.

• Erhalt offener/befliegbarer landwirtschaftlicher Gebäude (Stallungen)

• Vermeidung der Versiegelung von Böden zur Schaffung und Erhaltung erdiger Pfützen etc. an ungestörten Stellen