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Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris)
Rote Liste Bayern: | Stark gefährdet |
Rote Liste Deutschland: | Stark gefährdet |
Erhaltungszustand Kontinental: | Ungünstig/unzureichend |
Erhaltungszustand Alpin: | Unbekannt |
Foto: Andreas Zehm
Verbreitung und Bestandssituation
Die Sumpfgladiole ist eine mittel- und südosteuropäische Art mit Verbreitungsschwerpunkt in Südosteuropa. In Deutschland trägt Bayern die Hauptverantwortung für den Erhalt der Art. Die Verbreitungsschwerpunkte in Bayern liegen im Füssener Winkel, am mittleren und unteren Lech, im östlichen Murnauer Moos, im Raum Garmisch-Partenkirchen und im Raum Weilheim.
Die größeren Bestände sind aktuell in gutem Pflegezustand und weitgehend gesichert.
Lebensraum und Lebensweise
Die Sumpf-Gladiole besiedelt in Bayern vier unterschiedliche Vegetationstypen: Die größten Bestände befinden sich in Knollendistel-Pfeifengraswiesen und in Kalkmagerrasen (z.B. im Augsburger Stadtwald mit dem größten Bestand Mitteleuropas). Wesentlich geringere Bestandsdichten erreicht die Art in Kalkflachmooren sowie in wechselfeuchten Pfeifengras-Rutschhängen und lichten Kiefernwäldern.
Die typische Knolle wird alljährlich zur Überwinterung neu gebildet, wobei die alte Knolle noch lange erhalten bleibt. Die Knollen sind sehr resistent gegen Austrocknung, was das lange Überdauern in entwässerten Kalkflachmooren erklärt (z.B. Erdinger Moos).
Gefährdungen und Beeinträchtigungen
- Entwässerung von Quellbereichen, Absenkungen des Grundwasserspiegels
- Zu frühe Mahd vor oder während der Blütezeit
- Nährstoffeinträge aus dem Umfeld
- Düngung der Wuchsorte
- Nutzungsaufgabe und nachfolgende Sukzession
- Trittschäden durch Besucher
Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen
- Regelmäßige Pflegemahd (nach der Samenreife ab Anfang September), die auf schwächer wüchsigen Standorten nicht alljährlich stattfinden muss. Auf wüchsigeren Standorten kann die Mahd zur Eindämmung konkurrenzstarker Rhizombildner schon ab Anfang August notwendig sein.
- Extensivierung der Nutzung im Umfeld von Wuchsorten.
- Renaturierung von Quellmoor-Magerrasen-Komplexen durch Rückbau von Drainagen.
Sonstige Hinweise
Ergänzende Informationen
Literatur
Bayerisches Landesamt für Umwelt: Merkblatt Artenschutz 7 - Sumpfgladiole Gladiolus palustris Gaudin
Quinger, B. (2003): Effizienzkontrollen zur Streuwiesen- Bewirtschaftung im Rahmen des Programms "Erschwernisausgleich", Phase VII.- Unveröff. Gutachten i.A. der Bayer. Landesamtes für Umwelt: 50 S.