Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris)

Rote Liste Bayern: Stark gefährdet
Rote Liste Deutschland: Stark gefährdet
Erhaltungszustand Kontinental: Ungünstig/unzureichend
Erhaltungszustand Alpin: Unbekannt

Verbreitung und Bestandssituation

Die Sumpfgladiole ist eine mittel- und südosteuropäische Art mit Verbreitungsschwerpunkt in Südosteuropa. In Deutschland trägt Bayern die Hauptverantwortung für den Erhalt der Art. Die Verbreitungsschwerpunkte in Bayern liegen im Füssener Winkel, am mittleren und unteren Lech, im östlichen Murnauer Moos, im Raum Garmisch-Partenkirchen und im Raum Weilheim.

Die größeren Bestände sind aktuell in gutem Pflegezustand und weitgehend gesichert.

Fundortkarte

Sumpf-Siegwurz (Gladiolus palustris)

Nachweise ab 2000



Letzter Daten-Import erfolgte am 25.9.2024.

Fundorte als Tabelle anzeigen

Vorkommen in Bayern

Nachweise ab 2000

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
6027 Grettstadt
7131 Monheim
7233 Neuburg a.d.Donau
7234 Ingolstadt
7243 Plattling
7431 Thierhaupten
7444 Aidenbach
7531 Gersthofen
7535 Allershausen
7536 Freising Nord
7537 Moosburg a.d.Isar
7631 Augsburg
7635 Haimhausen
7636 Freising Süd
7637 Erding
7730 Großaitingen
7731 Mering
7734 Dachau
7735 Oberschleißheim
7736 Ismaning
7831 Egling a.d.Paar
7833 Fürstenfeldbruck
7834 München-Pasing
7835 München
7930 Buchloe
7931 Landsberg am Lech
7932 Utting am Ammersee
7935 München-Solln
7937 Grafing b.München
8032 Dießen a.Ammersee
8033 Tutzing
8034 Starnberg Süd
8131 Schongau
8133 Seeshaupt
8134 Königsdorf
8135 Sachsenkam
8140 Prien a.Chiemsee
8229 Marktoberdorf
8230 Lechbruck
8231 Peiting
8232 Uffing a.Staffelsee
8233 Iffeldorf
8234 Penzberg
8240 Marquartstein
8243 Bad Reichenhall
8324 Wangen im Allgäu West
8328 Nesselwang West
8330 Roßhaupten
8331 Bad Bayersoien
8333 Murnau a.Staffelsee
8334 Kochel a.See
8344 Berchtesgaden Ost
8424 Lindau (Bodensee)
8429 Pfronten
8430 Füssen
8432 Oberammergau
8433 Eschenlohe
8531 Zugspitze
Letzter Daten-Import erfolgte am 25.9.2024.

Lebensraum und Lebensweise

Die Sumpf-Gladiole besiedelt in Bayern vier unterschiedliche Vegetationstypen: Die größten Bestände befinden sich in Knollendistel-Pfeifengraswiesen und in Kalkmagerrasen (z.B. im Augsburger Stadtwald mit dem größten Bestand Mitteleuropas). Wesentlich geringere Bestandsdichten erreicht die Art in Kalkflachmooren sowie in wechselfeuchten Pfeifengras-Rutschhängen und lichten Kiefernwäldern.

Die typische Knolle wird alljährlich zur Überwinterung neu gebildet, wobei die alte Knolle noch lange erhalten bleibt. Die Knollen sind sehr resistent gegen Austrocknung, was das lange Überdauern in entwässerten Kalkflachmooren erklärt (z.B. Erdinger Moos).

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

  • Entwässerung von Quellbereichen, Absenkungen des Grundwasserspiegels
  • Zu frühe Mahd vor oder während der Blütezeit
  • Nährstoffeinträge aus dem Umfeld
  • Düngung der Wuchsorte
  • Nutzungsaufgabe und nachfolgende Sukzession
  • Trittschäden durch Besucher

Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen

  • Regelmäßige Pflegemahd (nach der Samenreife ab Anfang September), die auf schwächer wüchsigen Standorten nicht alljährlich stattfinden muss. Auf wüchsigeren Standorten kann die Mahd zur Eindämmung konkurrenzstarker Rhizombildner schon ab Anfang August notwendig sein.
  • Extensivierung der Nutzung im Umfeld von Wuchsorten.
  • Renaturierung von Quellmoor-Magerrasen-Komplexen durch Rückbau von Drainagen.

Sonstige Hinweise

Ergänzende Informationen

Literatur

Bayerisches Landesamt für Umwelt: Merkblatt Artenschutz 7 - Sumpfgladiole Gladiolus palustris Gaudin

Quinger, B. (2003): Effizienzkontrollen zur Streuwiesen- Bewirtschaftung im Rahmen des Programms "Erschwernisausgleich", Phase VII.- Unveröff. Gutachten i.A. der Bayer. Landesamtes für Umwelt: 50 S.