Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Blässhuhn (Fulica atra)

Rote Liste Bayern:
Rote Liste Deutschland:
Erhaltungszustand Kontinental: In Bezug auf Status Brutvorkommen: günstig, in Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig
Erhaltungszustand Alpin: In Bezug auf Status Brutvorkommen: günstig, in Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig

Verbreitung und Bestandssituation

Blässhühner kommen in Bayern ganzjährig vor und sind auch in weiten Teilen Europas ganzjährig anzutreffen. Kommen auf Gewässern in ganz Bayern vor, ausgenommen von höheren Gebirgslagen. Weitere Ausnahmen bilden wasserarme Gebiete in Mittelgebirgen wie dem Bayrischen Wald.

In den letzten Jahren wurde an großen südbayrischen Seen ein Rückgang der Populationen verzeichnet, welcher auf die Installation von Ringkanalisationen zurückzuführen ist, da diese eine Verringerung in der Nährstoffbelastung hervorrufen. Lokale Schwankungen in der Populationsdichte sind auch in Bayern zu beobachten und von lokalen Gewässern abhängig. Die Verbreitung der Dreikantmuschel hat einen Anstieg vieler Populationen an südbayrischen Seen begünstigt, da diese dem Blässhuhn als Nahrungsquelle dient.

Bedeutende Rastgebiete des Blässhuhns sind der Chiemsee, Starnberger See, der Ammersee und das Ismaninger Teichgebiet.

Brutbestand BY: 8.000-40.000 Brutpaare

Rastmaximum BY: 20.000 Individuen

Fundortkarte

Blässhuhn (Fulica atra)

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX



Letzter Daten-Import erfolgte am 25.9.2024.

Fundorte als Tabelle anzeigen

Vorkommen in Bayern

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
5526 Bischofsheim a.d.Rhön
5627 Bad Neustadt a.d.Saale
5628 Bad Königshofen i.Grabfeld
5629 Römhild
5631 Meeder
5726 Bad Kissingen Nord
5727 Münnerstadt
5731 Coburg
5733 Kronach
5825 Hammelburg
5827 Maßbach
5833 Burgkunstadt
5924 Gemünden a.Main
5925 Gauaschach
5926 Geldersheim
5927 Schweinfurt
6020 Aschaffenburg
6024 Karlstadt
6027 Grettstadt
6028 Gerolzhofen
6029 Knetzgau
6030 Eltmann
6036 Weidenberg
6124 Remlingen
6125 Würzburg Nord
6128 Ebrach
6136 Kirchenlaibach
6137 Kemnath
6140 Tirschenreuth
6230 Höchstadt a.d.Aisch
6231 Adelsdorf
6232 Forchheim
6236 Eschenbach i.d.OPf.
6330 Uehlfeld
6331 Röttenbach
6332 Erlangen Nord
6335 Auerbach i.d.OPf.
6337 Kaltenbrunn
6341 Frankenreuth
6428 Bad Windsheim
6431 Herzogenaurach
6432 Erlangen Süd
6433 Lauf a.d.Pegnitz
6434 Hersbruck
6435 Pommelsbrunn
6527 Burgbernheim
6528 Marktbergel
6529 Markt Erlbach
6531 Fürth
6532 Nürnberg
6539 Nabburg
6627 Rothenburg ob der Tauber
6628 Leutershausen
6629 Ansbach Nord
6638 Schwandorf
6639 Wackersdorf
6641 Rötz
6726 Rot am See
6728 Herrieden
6729 Ansbach Süd
6730 Windsbach
6731 Abenberg
6733 Allersberg
6734 Neumarkt i.d.OPf.
6738 Burglengenfeld
6739 Bruck i.d.OPf.
6741 Cham West
6828 Feuchtwangen Ost
6829 Ornbau
6830 Gunzenhausen
6831 Spalt
6834 Berching
6928 Weiltingen
6929 Wassertrüdingen
6934 Beilngries
6938 Regensburg
6939 Donaustauf
7031 Treuchtlingen
7037 Kelheim
7040 Pfatter
7041 Münster
7129 Deiningen
7133 Eichstätt
7140 Geiselhöring
7230 Donauwörth
7231 Genderkingen
7232 Burgheim Nord
7233 Neuburg a.d.Donau
7236 Münchsmünster
7243 Plattling
7328 Wittislingen
7329 Höchstädt a.d.Donau
7330 Mertingen
7332 Burgheim Süd
7335 Geisenfeld
7341 Dingolfing Ost
7344 Pleinting
7428 Dillingen a.d.Donau West
7429 Dillingen a.d.Donau Ost
7430 Wertingen
7431 Thierhaupten
7433 Schrobenhausen
7435 Pfaffenhofen a.d.Ilm
7526 Ulm Nordost
7527 Günzburg
7529 Zusmarshausen
7530 Gablingen
7531 Gersthofen
7532 Aichach
7534 Petershausen
7542 Eggenfelden
7626 Ulm-Südost (Neu-Ulm)
7627 Ichenhausen
7628 Jettingen
7629 Dinkelscherben
7630 Westheim b.Augsburg
7631 Augsburg
7636 Freising Süd
7637 Erding
7727 Buch
7729 Ziemetshausen
7730 Großaitingen
7731 Mering
7732 Mammendorf
7733 Maisach
7735 Oberschleißheim
7738 Dorfen
7742 Altötting
7829 Ettringen
7830 Schwabmünchen
7831 Egling a.d.Paar
7832 Türkenfeld
7834 München-Pasing
7835 München
7840 Kraiburg a.Inn
7928 Mindelheim
7930 Buchloe
7932 Utting am Ammersee
7933 Weßling
7935 München-Solln
7942 Tittmoning
8029 Kaufbeuren-Neugablonz
8032 Dießen a.Ammersee
8033 Tutzing
8034 Starnberg Süd
8038 Rott a.Inn
8039 Bad Endorf
8040 Eggstätt
8041 Traunreut
8042 Waging a.See
8129 Kaufbeuren
8130 Bidingen
8132 Weilheim i.OB
8133 Seeshaupt
8134 Königsdorf
8135 Sachsenkam
8137 Bruckmühl
8138 Rosenheim
8139 Stephanskirchen
8140 Prien a.Chiemsee
8141 Traunstein
8143 Freilassing
8227 Kempten (Allgäu)
8228 Wildpoldsried
8230 Lechbruck
8231 Peiting
8233 Iffeldorf
8234 Penzberg
8236 Tegernsee
8237 Miesbach
8238 Neubeuern
8328 Nesselwang West
8329 Nesselwang Ost
8332 Unterammergau
8333 Murnau a.Staffelsee
8334 Kochel a.See
8337 Josefsthal
8427 Immenstadt i.Allgäu
8533 Mittenwald
Letzter Daten-Import erfolgte am 25.9.2024.

Lebensraum und Lebensweise

Günstige Brutplätze für das Blässhuhn bilden stille Gewässer wie Seen, Weiher, Fisch- und Klärteiche, Baggerseen und Stauseen, welche mindestens 0,1 ha groß sind und ein gewisses Maß an Ufervegetation in Form von Röhrich, schmale Hochstauden oder überhängender Zweige von Weiden, vorweisen können. Fließende Gewässer werden nur in seltenen Ausnahmen besiedelt. Die Siedlungsdichte variiert mit der Form des Gewässers (sehr viele Individuen an dicht bepflanzten Teichen und verhältnismäßig wenige Individuen an Baggerseen aufgrund der mangelnden Uferbepflanzung und der ausgiebigen Freizeitnutzung).

Phänologie

Verbreiteter Brut- und Jahresvogel, Teilzieher; sehr zahlreicher Durchzügler und Wintergast

Wanderungen: Standvogel/ Kurzstreckenzieher Das Winterquartier reicht von Skandinavien bis Nordafrika. häufig Winterfluchtbewegungen; Geburtsorttreue und Winterquartiertreue nachgewiesen; Abzug ab September, und Abzughöhepunkt Okt./Nov.; Rückhehrer ab Februar

Brut: Die Nester der Brutvögel befinden sich im flachen Wasser oder an Pfählen und Stegen.

Brutzeit: März - Anfang August

Tagesperiodik: tagaktiv

Zug: nachts

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

In Bayern ist das Blässhuhn nicht gefährdet. Blässhühner sind vom Verlust ihrer Nistplätze durch Gewässerverbauung, Schilfbrände und Zerstörung der Ufer im Angesicht der zunehmenden Verstädterung bedroht. Freizeitnutzung von Gewässern kann den Brutbestand, aber auch rastende Blässhühner gefährden. Traditionelle Blässhuhnjagden in Gebieten mit geringem Vorkommen können die dortigen Bestände beeinträchtigen. Weitere Gefährdungen bestehen durch Pestizidbelastung in Gewässern, Stellnetzfischerei sowie durch Reste von Angelsehne.

Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird das Blässhuhn als ungefährdet eingestuft.

Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen

  • Schutz von Altgewässern und Erhaltung von Uferbereichen
  • Einrichtung von Ruhezonen zur Vermeidung von Störungen an den Brutplätzen

Ergänzende Informationen

Bayerisches Landesamt für Umwelt (2016): Ergebnisse der Wasservogelzählung 2014/15 in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg.