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Seidenreiher (Egretta garzetta)
Rote Liste Bayern: | |
Rote Liste Deutschland: | |
Erhaltungszustand Kontinental: | In Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig |
Erhaltungszustand Alpin: |
Foto: Jürgen Schneider
Verbreitung und Bestandssituation
Das Areal des Seidenreihers erstreckt sich vom Mittelmeergebiet und Afrika über Südasien bis Japan. In Mitteleuropa ist es weitgehend konzentriert auf Ungarn, aber kleine lokale Ansiedlungen auch bis zur Nordseeküste möglich. Bestandzunahme und Arealerweiterung halten an.
1992 brütete ein Seidenreiherpaar erfolgreich am Altwasser bei Donaustauf. Es war dies die erste für Bayern und für Deutschland belegte Brut. 1996 brüteten 2 Paare in einem Donaualtwasser bei Aholfing und zogen erfolgreich Junge hoch. Beide Bruten waren mit Nachtreihern vergesellschaftet. Als Neststandort wurden im Wasser stehende, von der Landseite aus gut geschützte Weiden gewählt.
Brutbestand: 0 Brutpaare, unregelmäßige Bruten möglich
Lebensraum und Lebensweise
Sümpfe und Verlandungszonen mit Büschen und Bäumen sind das bevorzugte Bruthabitat der Art. Zur Nahrungssuche werden Seichtwasserbereiche bevorzugt (Fischteiche etc.).
Phänologie
Sehr seltener Brutgast
Wanderungen: Sommergast, Durchzügler, Lang- bis Mittelstreckenzieher; April bis November (Dezember), Hauptdurchzug im Mai und Juni
Brut: Freibrüter, Nest in Bäumen und Büschen, seltener im Schilf bzw. am Boden
Brutzeit: Mitte April bis Ende Juli
Tagesperiodik: tagaktiv
Zug: tags
Gefährdungen und Beeinträchtigungen
Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird er als ungefährdet eingestuft.
Großräumige Habitatverluste und illegale Verfolgung (z. B. Schmuckfedern) sowie Fang in Winterquartieren sind vergangene und aktuelle Gefährdungsursachen.
Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen
- Erhalt und Entwicklung naturnaher Auen und Verlandungsbereiche
Sonstige Hinweise
- Meldungen von Bruthinweisen und -nachweisen an die Vogelschutzwarte am LfU oder die Mitarbeiter der AGSB sind besonders erwünscht.
Ergänzende Informationen
Weiterführende Literatur:
Landesamt für Umwelt (verschiedene Jahre): Ergebnisse der Wasservogelzählung in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg.
Wahl, J., S. Garthe, T. Heinicke, W. Knief, B. Petersen, C. Sudfeldt & P. Südbeck (2007): Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 44: 83-105.
Wahl, J. & T. Heinicke (2013): Aktualisierung der Schwellenwerte zur Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 49/50: 85-97.