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Baumschläfer (Dryomys nitedula)
Rote Liste Bayern: | Vom Aussterben bedroht |
Rote Liste Deutschland: | Extrem seltene Arten und Arten mit geografischen Restriktion |
Erhaltungszustand Kontinental: | |
Erhaltungszustand Alpin: | Unbekannt |
Verbreitung und Bestandssituation
Aktuell alpin.
Von der Art gibt es nur sehr wenige Nachweise; die letzten sind ein Totfund auf einer Forststraße nördlich des Eibsees von 1993 sowie ein Weibchen mit Jungtieren 2010 in einem Nistkasten bei Brannenburg (Lkr. RO). Davor erfolgten drei Nistkastenfunde in den Jahren 1985/86 im Inntal bei Oberaudorf und Nußdorf; die restlichen Datensätze sind von 1968 und älter.
Neun der Funde (ssp. intermedius) stammen aus dem südostbayerischen Raum (sechsmal Lkr. Rosenheim, je einmal Bad Tölz-Wolfratshausen, Berchtesgadener Land und Garmisch-Partenkirchen); ein weiterer historischer Fund (ssp. carpathicus) von 1955 stammt aus dem Lkr. Freyung-Grafenau.
Lebensraum und Lebensweise
Baumschläfer sind Bergwaldbewohner. Zumindest in anderen Teilen Europas werden auch reine Nadelwälder und gehölzfreie Blockhalden bewohnt (Storch 1978). Die wenigen konkreten Fundangaben aus Bayern stammen aus Bergmischwäldern. Möglicherweise bevorzugt er laubholzreiche Lebensräume. Die Tagesverstecke befinden sich in Baumhöhlen und ähnlichen Quartieren, z. T. auch in Vogelnestern (Storch 1978). In den Alpen ist er von 600 bis 2000 m nachgewiesen.
Gefährdungen und Beeinträchtigungen
Unklar
Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen
Keine bekannt; jeder Fundort bzw. Nachweis ist angesichts der Seltenheit hochgradig schützenswert.
Sonstige Hinweise
Neufunde müssen unbedingt durch eindeutige Fotografien oder durch Abgabe des Tiers, Schädels etc. an die Zoologische Staatssammlung München verifiziert werden (Totfunde). Darüber hinaus sollten detaillierte Angaben zur Struktur und Umgebung des Fundorts gemacht werden.
Seit 2008 laufen im NP Berchtesgaden (NP-Verwaltung), im Zierwald am Eibsee (Landratsamt GAP), im Inntal im Raum Oberaudorf (LfU) und im Estergebirge bei Wallgau (LfU) Versuche, den Baumschläfer mittels Vogelnisthilfen wieder nachzuweisen. Bisher ohne Erfolg.
Ergänzende Informationen
Literatur
Faltin, I. (1988): Untersuchungen zur Verbreitung der Schlafmäuse in Bayern. - Schriftenr. Bay. LfU 81: 7-15.
Storch, G. (1978): Dyromys nitedula - Baumschläfer. - Handbuch der Säugetiere Mitteleuropas, Bd. 1, S. 226-237.