Das Areal der Art erstreckt sich von Nordwestafrika, dem westlichen Europa bis Ostsibirien, Mongolei und China; nach Süden reicht es bis zum Nordrand der Sahara, dem Norden Vorderasiens und in den Himalaya.

Bis auf kleine Lücken ist die Mehlschwalbe in Bayern flächendeckend verbreitet, sie fehlt außerhalb der Talregionen in den Alpen und teilweise in höheren Mittelgebirgen. Im Vergleich zum Erfassungszeitraum 1996-1999 sind keine Arealveränderungen erkennbar. Naturraumbezogene Verbreitungsschwerpunkte lassen sich nicht feststellen. Ihre Verbreitung deckt sich weitgehend mit jener der Rauchschwalbe.

Die aktuelle Bestandsschätzung liegt deutlich unter jener aus dem Zeitraum 1996-1999, was aber auf Schätzungenauigkeiten zurückgehen kann. Das Monitoring häufiger Brutvögel zeigt langfristig starke, kurzfristig leichte Abnahmen.

Brutbestand: 63.000-115.000 Brutpaare

Kurzfristiger Bestandstrend: Rückgang > 20 %

Über allen mehr oder weniger offenen Landschaften von der Ebene bis in die Voralpen und Alpentäler jagen Mehlschwalben zusammen mit Rauchschwalben. Brutplätze vorwiegend in ländlichen Siedlungen, aber auch häufiger als bei Rauchschwalben in Randbereichen der Städte. Die Art neigt zur Koloniebildung.

Häufiger Brutvogel

Wanderungen: zahlreicher Durchzügler, Langstreckenzieher; Heimzug ab Ende März; Abzug meist im August und September

Brut: Nest außen an Gebäuden unter Vorsprüngen

Brutzeit: Ende April bis Mitte August; Eiablage ab Anfang Mai

Tagesperiodik: tagaktiv

Zug: tags

Die Mehlschwalbe ist in Bayern gefährdet. Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird sie als ungefährdet eingestuft.

Bodenversiegelung verhindert das Vorhandensein von Nistmaterial; auch die Zunahme innerörtlichen Verkehrs und moderner Bauweisen scheinen eine Rolle zu spielen. Die absichtliche Zerstörung von Kolonien aus Optik und Hygienegründen ist immer noch eine Gefahr für lokale Bestände, zumal davon nicht nur Nester an Wohnhäusern, sondern auch an Fabrikhallen, Lagerschuppen oder Scheunen, also an größeren Baueinheiten, betroffen sein können.

Hinzu kommt ein durch Intensivierung der Landwirtschaft, Verbauung und Versiegelung reduziertes Nahrungsangebot.

Verfolgung auf dem Zug und im Winterquartier gefährden die Bestände.

• Der Verlust an Nestbaumöglichkeiten und Nistplätzen kann z. T. durch künstliche Nisthilfen gemildert werden.

• Die Schaffung und Erhaltung lehmiger Pfützen etc. an ungestörten Stellen kann Bodenversiegelungen aufwiegen.

• Kotfangbretter helfen gegen die Verschmutzung von Gebäudewänden.