Die Verbreitung unseres Kuckucks erstreckt sich von Westeuropa und Nordafrika nach Osten bis in die gemäßigte und boreale Zone Kamtschatkas und Japans. Daneben kommt die Art in den nördlichen asiatischen Tropen vor.

Der Kuckuck ist in Bayern fast flächendeckend mit kleinen Lücken verbreitet. Eine Veränderung des Brutareals im Vergleich zur Kartierung von 1996-1999 ist nicht erkennbar. Regionen mit unterdurchschnittlicher Dichte sind im Ochsenfurter und Gollachgäu, im südlichen Mittelfränkischen Becken, in der Frankenalb, in den Alpen, im Naturpark Augsburg-Westliche Wälder und in den ostbayerischen Mittelgebirgen zu finden.

Er findet offenbar zumindest in allen Großlandschaften Wirtsarten. Lücken in Höhenlagen von Fichtelgebirge und Bayerischem Wald könnten zumindest teilweise mit seinem Fehlen in montanen Nadelwäldern zu tun haben.

Die aktuelle Bestandsschätzung liegt unter jener aus dem Zeitraum 1996-1999. Das Monitoring häufiger Brutvögel zeigt bundesweit einen leichten negativen Trend auf. Einzelne Regionen mit ausgedünnten Beständen deuten demnach auch für Bayern einen verbreiteten Rückgang an.

Brutbestand: 7.000-11.500 Brutpaare

Kurzfristiger Bestandstrend: stabil

In Bayern sind etwa 25 Vogelarten als Wirte nachgewiesen, darunter Bachstelze, Teichrohrsänger, Rotkehlchen, Zaunkönig, Bergpieper, Haus- und Gartenrotschwanz. Daraus lässt sich ableiten, dass vor allem offene und halboffene Landschaften mit Büschen und Hecken bis hin zu lichten Wäldern zu den bevorzugten Habitaten zählen. Diese sind z. B. Verlandungszonen stehender Gewässer, Riedgebiete und Moore ebenso wie nicht zu dichte Nadel-, Misch- und Laubwälder (vor allem Auwälder).Auch reich gegliederte Kulturlandschaften mit hohem Angebot an Hecken und/oder Feldgehölzen, aber auch große Parkanlagen, die Umgebung ländlicher Siedlungen sowie freie Flächen in der subalpinen und alpinen Stufe werden besiedelt.

Häufiger Brutvogel

Wanderungen: Langstreckenzieher; Heimzug Mitte April, Wegzug Altvögel ab Anfang August

Brut: Brutparasit bei Frei- und Halbhöhlenbrütern

Brutzeit: Ende April bis Ende Juli; Legebeginn variabel in Abhängigkeit zum Wirtsvogel ab Anfang Mai

Tagesperiodik: tagaktiv

Zug: nachts

Der Kuckuck steht in Bayern auf der Vorwarnliste. Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird er als gefährdet eingestuft.

Als mögliche Gefahren sind die großflächig sehr geringe Dichten und drastische Abnahme von Schmetterlingen und anderen Großinsekten, Probleme während des Zuges und im Winterquartier zu nennen. Hinzu kommt, dass Flächen mit höherer Kuckucksdichte, wie Auwälder, Feuchtgebiete und reich strukturierte Offenflächen, zu den gefährdeten Biotopen zählen. Abnehmendes Angebot an Wirtsarten dürfte bis jetzt nur lokal eine Rolle spielen, aber durch zeitliche Verschiebungen im Zugverhalten vieler Wirtsarten kann es zu unterschiedlichen und somit zu asynchronen Brutabläufen kommen (Reicholf 2005).

• pro Weibchen bis 20 Eier möglich

Reichholf, J. H. (2005): Der Kuckuck Cuculus canorus an Isar und Inn: Rufaktivität, Wirtsartenwahl, Häufigkeit und Trend. - Ornithol. Mitt. 57: 290-300.