Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger)

Rote Liste Bayern: Ausgestorben oder verschollen
Rote Liste Deutschland: Gefährdet
Erhaltungszustand Kontinental: In Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig
Erhaltungszustand Alpin:

Verbreitung und Bestandssituation

Das Areal der Trauerseeschwalbe erstreckt sich von Nordamerika sowie Südwesteuropa bis in die Mongolei; in weiten Teilen West- und Mitteuropas brütet die Art nur inselartig.

Im Fränkischen Weihergebiet brüteten im 19. Jh. Trauerseeschwalben regelmäßig, im Maximum wohl über 100 Paare. Ein letzter Brutnachweis stammt von 1936 von Weiherhammer südlich Weiden mit 4-5 Brutpaaren; auch 1937 könnte dort und im Süßenloher Weihergebiet bei Weiden noch ein Brutvorkommen bestanden haben.

Rastmaximum: 600 Ind. (Bezzel 1994)

Fundortkarte

Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger)

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX



Letzter Daten-Import erfolgte am 25.9.2024.

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Vorkommen in Bayern

relevante Nachweise ab 2000

Liste Vogelarten in Bayern mit saP-relevanten Nachweistyp bzw. Status- XLSX

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
5731 Coburg
6020 Aschaffenburg
6027 Grettstadt
6031 Bamberg Nord
6137 Kemnath
6232 Forchheim
6236 Eschenbach i.d.OPf.
6330 Uehlfeld
6331 Röttenbach
6430 Emskirchen
6436 Sulzbach-Rosenberg Nord
6527 Burgbernheim
6537 Amberg
6733 Allersberg
6741 Cham West
6830 Gunzenhausen
6831 Spalt
6931 Weißenburg i.Bay.
7030 Wolferstadt
7040 Pfatter
7046 Spiegelau
7232 Burgheim Nord
7427 Sontheim a.d.Brenz
7428 Dillingen a.d.Donau West
7438 Landshut West
7537 Moosburg a.d.Isar
7626 Ulm-Südost (Neu-Ulm)
7631 Augsburg
7736 Ismaning
7744 Simbach a.Inn
7932 Utting am Ammersee
7933 Weßling
7937 Grafing b.München
8026 Aitrach
8033 Tutzing
8034 Starnberg Süd
8133 Seeshaupt
8141 Traunstein
8427 Immenstadt i.Allgäu
Letzter Daten-Import erfolgte am 25.9.2024.

Lebensraum und Lebensweise

Nahrungsgebiete sind neben den Gewässern auch Feuchtwiesen, über denen nach Insekten gejagt wird. Auf dem Zug regelmäßig an Seen und größeren Flüssen, bei entsprechendem Nahrungsangebot auch längere Verweildauer.

Phänologie

regelmäßiger und gelegentlich zahlreicher (Frühjahrs-) Durchzügler

Wanderungen: Langstreckenzieher; regelmäßig auf dem Durchzug zwischen April und September (Oktober)

Tagesperiodik: tagaktiv

Zug: tags und nachts

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

Die Trauerseeschwalbe ist in Bayern als Brutvogel ausgestorben. Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird sie als stark gefährdet eingestuft.

Lebensraumzerstörung entstehen durch Verlust oder Entwertung von Altwässern, flachen Seen, Teichen u. a. Feuchtgebieten durch Entwässerung, Grundwasserabsenkung, Umbruch, Eutrophierung schnelle Verlandung, Flussausbau.

Nahrungsflächen wie Feuchtgrünland oder Magerrasen sind durch Intensivierung der Landwirtschaft und deren Auswirkungen gefährdet.

Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen

  • Wiedervernässung trockengelegter Gebiete, Aufstau von Drainagegräben, Anlage von Teichen

  • Installieren von Brutflößen in geeigneten Gewässern

Ergänzende Informationen

Bezzel, E. (1994): Artenliste der Vögel Bayerns. Garmischer vogelkundliche Berichte. - Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Werdenfels.

Weiterführende Literatur:

Bayerisches Landesamt für Umwelt (verschiedene Jahre): Ergebnisse der Wasservogelzählung in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg. -https://www.lfu.bayern.de/natur/monitoring_vogelbestand/rastende_wasservoegel/index.htm (Abruf am 19.03.2018)