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Schwarzer Grubenlaufkäfer (Carabus variolosus nodulosus)
Rote Liste Bayern: | Stark gefährdet |
Rote Liste Deutschland: | Vom Aussterben bedroht |
Erhaltungszustand Kontinental: | Ungünstig/schlecht |
Erhaltungszustand Alpin: |
Verbreitung und Bestandssituation
Der Schwarze Grubenlaufkäfer oder Gruben-Großlaufkäfer besiedelt lediglich Teile Mittel- und Südosteuropas. In Bayern, wo die Art früher zwar zerstreut, aber verbreitet vorkam, ist wie im gesamten Areal ein starker Rückgang zu konstatieren. Starker Rückgang und Seltenheit begründeten die Einstufung in der Roten Liste Bayerns als vom Aussterben bedroht. Im Datenbanksystem Artenschutzkartierung Bayern liegen aktuell nur noch Nachweise aus Niederbayern sowie dem südwestlichen Oberbayern vor. Recherchen in Niederbayern ergaben eine ganze Reihe rezenter Populationen, sodass der Rote Liste-Status vermindert werden kann. Für Oberbayern sind entsprechende Kartierungen geplant.
Lebensraum und Lebensweise
Lebensraum des Schwarzen Grubenlaufkäfers sind grund- oder quellwassergeprägte Feuchtwälder (Bruchwälder, Schluchtwälder, Bach-Auwälder). Der im Frühjahr aktive Käfer und seine Larve jagen auch unter Wasser nach verschiedenen aquatischen Wirbellosen bzw. deren Larvenstadien. Zur Überwinterung suchen die Käfer morsches Totholz auf. Die Käfer sind nicht flugfähig und daher ausgesprochen ausbreitungsschwach.
Gefährdungen und Beeinträchtigungen
- Intensive Forstwirtschaft, z.B. tiefe Bodenbearbeitung, Entfernen von starkem Totholz, Umwandlung in strukturarme Nadelforste
- Entwässerung von Feuchtwäldern
- Verbauung/Begradigung von Bachläufen
- Zerschneidung von Lebensräumen, z.B. durch Wege- und Straßenbau
Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen
I.d.R. nur bedingt (z.B. Optimierung des Wasserhaushaltes, Erhöhung des Laubholz-, Altholz- und Totholzanteils), da streng stenotop in naturnahen Feuchtwäldern.
Sonstige Hinweise
Das Taxon wird gegenüber dem osteuropäischen Carabus variolosus variolosus verschiedentlich als eigene Art betrachtet, was seinen Status als FFH-Art in Frage stellen könnte. Inzwischen ist seitens der der EU-Kommission geklärt, dass Carabus (variolosus) nodulus als Anhangsart der FFH-Richtlinie zu gelten hat.
Ergänzende Informationen
Literatur
FRANZEN, M. & W. LORENZ (2014): Untersuchungen zum Vorkommen des Schwarzen Grubenlaufkäfers
(Carabus nodulosus) in Niederbayern. Unveröff. Gutachten im Auftrag der Regierung von Niederbayern, 26 S..
Matern, A., Drees, C., Kleinwächter, M. & T. Assmann (2007): Habitat modelling for the conservation of the rare ground beetle species Carabus variolosus in the riparian zones of headwaters.- Biol. Cons.136: 618-627.
Matern, A., Drees, C., Meyer, H. & T. Assmann (2008): Population ecology of the rare carabid beetle Carabus variolosus (Coleoptera: Carabidae) in north-west Germany. - Journal of Insect Conservation, Volume 12, Issue 6, 591-601
Müller-Kroehling, S. (2006): Ist der Gruben-Großlaufkäfer Carabus (variolosus) nodulosus ein Taxon des Anhanges II der FFH-Richtlinie in Deutschland?.- Waldökologie online, Heft 3: 57-62.
Wachnitz, L. (1954): Neue Fundorte des Carabus (Hygrocarabus) variolosus F. ssp. nodulosus F. im Bayerischen Wald und in Landshut a.d.Isar.- Nachr.Bl.Bayer. Ent. 3(5): 39-40.