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Moorente (Aythya nyroca)
Rote Liste Bayern: | Ausgestorben oder verschollen |
Rote Liste Deutschland: | Vom Aussterben bedroht |
Erhaltungszustand Kontinental: | In Bezug auf Status Rastvorkommen: günstig |
Erhaltungszustand Alpin: |
Foto: Christoph Moning
Verbreitung und Bestandssituation
Der europäische Schwerpunkt des Moorenten-Areals liegt in Südost-Europa und Südrussland und erstreckt sich bis Zentralchina.
Regelmäßig brütete die Art mindestens bis 1963 mit bis zu 5 Brutpaaren im Fränkischen Weihergebiet zwischen Aisch und Regnitz (Lohmann & Rudolph 2016). Weitere temporäre Bruten wurden bei Gerolzhofen in Unterfranken und in Südbayern festgestellt. Am Chiemsee werden seit etwa 2000 zunehmend Moorenten aus Gefangenschaft in verschiedenen Lebensräumen beobachtet.
Brutbestand: 1 Brutpaar (Lohmann & Rudolph 2016)
Rastmaximum: 25 Ind. (LfU 2016)
Lebensraum und Lebensweise
Die Moorente bevorzugt eutrophe, flache Binnengewässer mit reicher Vegetation der Verlandungszone; offene Wasserflächen können klein sein. Außerhalb der Brutzeit auch an offeneren Seen.
Phänologie
Brutgast
Wanderungen: seltener Durchzügler, Mittel- und Langstreckenzieher; Die Art erreicht auf ihren Wanderungen Bayern nicht regelmäßig und nur in geringen Zahlen, teils als Durchzügler, teils als Wintergast; Frühjahrsdurchzug und Abzug der Überwinterer im Februar und März, Herbstdurchzug und Ankunft im Winterquartier ab September
Mauserzeit: Schwingenmauser der Männchen im Juli und August, Weibchen 6 Wochen später
Brut: Bodenbrüter, Nest gut versteckt am Wasser, gern in Lachmöwen-Kolonien
Brutzeit: Ende April bis Ende August; Legebeginn Anfang Mai
Tagesperiodik: tag- und nachtaktiv
Zug: nachts
Rastzeit-Diagramm
Relative Häufigkeit der Art in Bayern während der Wintermonate.
Brutzeit-Diagramm
Dunkle Sektorenfarbe weist auf die Hauptbrutzeit der Art in Bayern hin.
Gefährdungen und Beeinträchtigungen
Der Brutbestand der Moorente gilt in Bayern als erloschen. Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird sie als vom Erlöschen bedroht eingestuft.
Zerstörung von Lebensräumen durch Trockenlegung, Verbauung von Gewässern und hoher Verlust durch Jagd auf den Wanderungen sind Gefährdungen für den Bestand der Moorente.
Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen
- Erhaltung und Entwicklung flacher Binnengewässer
- Nisthilfen (Nistflöße) für Lachmöwen-Kolonien können der Moorente zugutekommen
Sonstige Hinweise
- Meldungen von Bruthinweisen und Brutnachweisen an die Vogelschutzwarte oder an Vertreter der Arbeitsgemeinschaft seltener Brutvögel in Bayern sind besonders erwünscht.
Ergänzende Informationen
Bayerisches Landesamt für Umwelt (2016): Ergebnisse der Wasservogelzählung 2014/15 in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg. -https://www.lfu.bayern.de/natur/monitoring_vogelbestand/rastende_wasservoegel/index.htm (Abruf am 19.03.2018)
Lohmann, M. & B.-U. Rudolph (2016): Die Vögel des Chiemseegebietes. - Ornithologische Gesellschaft in Bayern e.V., 536 S., München.
Weiterführende Literatur:
Bayerisches Landesamt für Umwelt (verschiedene Jahre): Ergebnisse der Wasservogelzählung in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg. -https://www.lfu.bayern.de/natur/monitoring_vogelbestand/rastende_wasservoegel/index.htm (Abruf am 19.03.2018)
Wahl, J., S. Garthe, T. Heinicke, W. Knief, B. Petersen, C. Sudfeldt & P. Südbeck (2007): Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 44: 83-105.
Wahl, J. & T. Heinicke (2013): Aktualisierung der Schwellenwerte zur Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 49/50: 85-97.