Bestände der Reiherente sind lückig über ganz Bayern verteilt, mit Ausnahme von kleineren Gewässern in den Alpen, höheren Mittelgebirgen und großen Flächen in Unterfranken, der Fränkischen Alb und im nördlichen Südbayern. Die höchste erfolgreiche Brut wurde bei 880-890 m ü. NN nachgewiesen.

Die erste Reiherentenbrut wurde in Südbayern nachgewiesen. Als die Population wuchs breitete sie sich nach Nordbayern aus und verteilte sich über die Seen und Flüsse. Die regionalen und lokalen Entwicklungen sind uneinheitlich, wobei sich der Verbreitungsschwerpunkt von Südbayern nach Nordbayern verlagert hat.

Bedeutende Rastgebiete des Blässhuhns sind der Chiemsee, Starnberger See, der Ammersee und das Ismaninger Teichgebiet.

Brutbestand BY: 1.500-2.000 Brutpaare

Rastmaximum BY: 20.000 Individuen

Die Brutareale liegen in den gemäßigten Zonen West- und Mitteleuropas. Reiherenten brüten an flachen nährstoffreichen und dicht-besiedelten Seen, Weihern und Fischteichen, sowie auch Klärteichen. Mittlerweile nutzen Reiherenten auch Parkteiche und Kleingewässer als Brutplätze.

Wanderungen: Zugvogel (meist Kurzstreckenzieher), Teilzieher (überwiegend Standvögel in Süd-Groß-Britannien, Irland, Frankreich und der Niederlande). Wegzug der Reiherenten aus den nordöstlichen Brutgebieten ab September bis Anfang November nach Mittel- und Westeuropa.

Brut: Die Neststandorte werden oft an flachen und dicht bewachsenen Ufern gewählt.

Brutzeit: Ende Mai bis Anfang September

Tagesperiodik: tag- und nachtaktiv

Zug: Tagzieher

Auf der Roten Liste der wandernden Vogelarten wird die Art als ungefährdet eingestuft.

In Bayern ist die Reiherente nicht gefährdet. Störungswirkungen kommen dennoch v. a. durch Freizeitaktivitäten im Winter an und auf Gewässern vor, insbesondere an Überwinterungsgewässern. Dazu kommen Störungen durch Angeln und Jagd, da Junge oft noch im Frühherbst geführt werden (späte Brutzeit).

Die Reiherente ist in der Roten Liste Deutschlands und der Roten Liste Bayern als nicht gefährdet eingestuft.

• Einrichtung von Ruhezonen zur Vermeidung von Störungen an den Brutplätzen und in Rastgebieten

Bayerisches Landesamt für Umwelt (2016): Ergebnisse der Wasservogelzählung 2014/15 in Bayern. - Schriftenreihe des LfU, Augsburg.

Wahl, J., S. Garthe, T. Heinicke, W. Knief, B. Petersen, C. Sudfeldt & P. Südbeck (2007): Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 44: 83-105.

Wahl, J. & T. Heinicke (2013): Aktualisierung der Schwellenwerte zur Anwendung des internationalen 1%-Kriteriums für wandernde Wasservogelarten in Deutschland. - Ber. Vogelschutz 49/50: 85-97.