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Sumpfohreule (Asio flammeus)
Rote Liste Bayern: | Ausgestorben oder verschollen |
Rote Liste Deutschland: | Vom Aussterben bedroht |
Erhaltungszustand Kontinental: | In Bezug auf Status Rastvorkommen: ungünstig/schlecht |
Erhaltungszustand Alpin: |
Foto: Thomas Langenberg
Verbreitung und Bestandssituation
Das Areal der Art erstreckt sich in Europa vom nördlichen Großbritannien über die Nordseeküste und Skandinavien bis Asien und Amerika.
Die Sumpfohreule wurde im Kartierzeitraum 2004 - 2009 nur einmalig im Nördlinger Ries als Brutvogel nachgewiesen. 2005 wurden hier bedingt durch ein starkes Mäusejahr drei erfolgreich brütende Paare festgestellt (Estner 2006). 2012 kam es dort erneut zu mehreren Bruten, teils jedoch nicht von Erfolg gekrönt (Weixler et al. 2014).
Die Bestands- und Statussituation bleibt unverändert. 2015 konnte bei nicht systematischen Erfassungen der Arbeitsgemeinschaft seltener Brutvögel ein Brutpaar in Bayern nachgewiesen werden. (Weixler et al. 2016)
Brutbestand: 0 Brutpaare (VSW 2016); unregelmäßige Bruten möglich
Lebensraum und Lebensweise
Sumpfohreulen bewohnen offene Landschaften mit sehr niedriger und gleichzeitig deckungsreicher Kraut- und Staudenvegetation, besonders Moore, Verlandungsgürtel (landwärts vom Röhricht), Niedermoore und nasse Wiesen, Brachland, auch kleinräumige (niedrige) Aufforstungen. Wichtiger als die Bodenfeuchte ist somit die Vegetationsstruktur.
Phänologie
Sehr seltener Brutgast
Wanderungen: Durchzügler, Teilzieher; Witterungsabhängige, z. T. weite Wanderungen, Jungvögel streuen in alle Richtungen, Abzug von den Brutplätzen ab Ende Juni/Anfang Juli
Brut: Bodenbrüter
Brutzeit: Ende März bis Ende August; Eiablage bei sehr milder Witterung schon ab Mitte März, sonst ab Anfang April
Tagesperiodik: dämmerungs- und tagaktiv
Zug: tags
Gefährdungen und Beeinträchtigungen
Der Brutbestand der Sumpfohreule in Bayern ist erloschen. Auf der Roten Liste wandernder Vogelarten wird sie als vom Erlöschen bedroht eingestuft.
Hauptursachen der Gefährdung sind Lebensraumverluste durch Melioration, Entwässerung und Intensivierung von Feuchtgrünland, Auen, Nieder- und Hochmooren, Torfabbau, Überbauung und Aufforstungen.
Außerdem der Rückgang des Nahrungsangebots (Feldmäuse) durch Wiesenumbruch, Überdüngung, Bodenverdichtung, Biozideinsatz etc.
Hohe Verluste entstehen bei Gelegen und Jungvögeln, z. T. auch bei Weibchen durch Kreiselmäher und frühe Mahd sowie Störungen durch Freizeitnutzung.
Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen
- Schaffung von Ruhezonen, an denen es Hinweise auf mögliche Bruten gibt
Sonstige Hinweise
- Meldungen von Bruthinweisen und -nachweisen an die staatliche Vogelschutzwarte des LfU oder die Mitarbeiter der AGSB sind besonders erwünscht.
Ergänzende Informationen
Estner, N. (2006): Erfolgreiches Brutvorkommen der Sumpfohreule Asio flammeus in Bayern im Jahr 2005. - Avifaun. Bay. 3: 51-55.
Weixler, K., H.-J. Fünfstück & J. Schwandner (2014): Seltene Brutvögel in Bayern 2009-2013. 4. Bericht der Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel. Teil I - Nichtsperlingsvögel. - OTUS 6: 11-80.
Weixler, K., H.-J. Fünfstück & S. Biele (2016): Seltene Brutvögel in Bayern 2014-2015. 5. Bericht der Arbeitsgemeinschaft Seltene Brutvögel in Bayern. - OTUS 8: 60-116.