Bayerisches Landesamt für
Umwelt

Zierliche Tellerschnecke (Anisus vorticulus)

Rote Liste Bayern: Stark gefährdet
Rote Liste Deutschland: Vom Aussterben bedroht
Erhaltungszustand Kontinental: Ungünstig/unzureichend
Erhaltungszustand Alpin:

Verbreitung und Bestandssituation

Die Art ist v. a. in Mittel- und Osteuropa verbreitet. In Deutschland liegen aktuelle Lebendnachweise fast nur aus dem Norden bzw. Nordosten sowie aus dem Süden (Baden-Württemberg, Bayern) vor.

Die wenigen aktuellen bayerischen Funde liegen vor allem im Bereich entlang der Donau zwischen Straubing und Osterhofen sowie an der Unteren Isar bei Plattling; weiterhin bei Eggstätt im Nordwesten des Chiemsees, südlich des Hofstätter Sees nordöstlich von Rosenheim sowie im Ampermoos bei Inning am Ammersee. Ein Fund im Auwald am unteren Lech wies nur leere Schalen auf ("subrezent").

Fundortkarte

Zierliche Tellerschnecke (Anisus vorticulus)

Nachweise ab 2000



Letzter Daten-Import erfolgte am 25.9.2024.

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Vorkommen in Bayern

Nachweise ab 2000

TK-Blatt-Nummer TK-Blatt-Name
7041 Münster
7142 Straßkirchen
7143 Deggendorf
7243 Plattling
7244 Osterhofen
7344 Pleinting
7536 Freising Nord
7932 Utting am Ammersee
8040 Eggstätt
8139 Stephanskirchen
Letzter Daten-Import erfolgte am 25.9.2024.

Lebensraum und Lebensweise

Die Art bewohnt pflanzenreiche, meist kalkreiche, klare Stillgewässer und Gräben.

Die Schnecken sind zwittrig und können sich sowohl wechselseitig als auch selbst befruchten. Meist werden bis zu zehn Eier gelegt, die sich in weniger als zwei Wochen entwickeln. Die Tiere ernähren sich von abgestorbenem Feinmaterial, lebenden Algen und abgestorbenen höheren Pflanzen. Sie werden meist etwa ein Jahr alt.

Gefährdungen und Beeinträchtigungen

  • Hauptgefährdungsursache ist das Austrocknen der Wohngewässer durch Eingriffe in das Gewässer selbst, durch Trockenlegungen und Grundwasserabsenkungen im Umfeld, aber auch durch Verlandung der Gewässer
  • Auf letzteres kann die Nährstoffanreicherung durch Einträge aus der Landwirtschaft oder anderen Quellen deutlich beschleunigenden Einfluss haben
  • Übermäßiges "Ausputzen" von Gewässern.

Mögliche Vermeidungs-, Minimierungs- und CEF-Maßnahmen

  • Verbesserung der Wasserqualität
  • Extensivierung der Nutzung im Umfeld
  • Wiederherstellung von günstigen Wasserverhältnissen im Umfeld

Ergänzende Informationen